Durch die Finanzkrise erlitt auch das Ansehen der Wirtschaftswissenschafter einige Schrammen: Sie hatten das Desaster nicht rechtzeitig erkannt. Zeit zur Rückbesinnung: Im alten Wien um 1900 sorgten einige Ökonomen mit kritischen Theorien weltweit für Aufsehen.
Die Wiener Schule der Ökonomik liefert genau jene Anhaltspunkte, deren Beachtung in der Vergangenheit von Vorteil gewesen wäre. Unfehlbar ist aber auch diese Theorie nicht, es hapert nämlich am Timing. Leider folgen die Kapitalmärkte meist irrationalen Faktoren. Da helfen auch die weisen Prognosen der österreichischen Ökonomen nichts: Ludwig von Mises sagte bereits 1940 den Zusammenbruch der Sowjetunion voraus – leider war es erst ein halbes Jahrhundert später so weit. Märkte und Nationalökonomien funktionieren eben entgegen aller Logik noch eine ganze Weile weiter, bis sie zusammenbrechen. Eine Depotstrategie, die nur auf ihre Umsetzung wartet, gibt es in diesem Buch nicht. Aber wer sich auf die – nicht immer einfach lesbare – Reise samt unterhaltsamen Ausflügen in die Philosophie begibt, sieht die Börsenwelt mit anderen Augen.
Rahim Taghizadegan, Ronald Stöferle, Mark Valek: Österreichische Schule für Anleger.
FinanzBuch Verlag 2014
ISBN 978-3-89879-856-3