Ex-Orange-Chef Michael Krammer startet in der zweiten Jahreshälfte mit einer eigenen Mobilfunkmarke neu durch.
Nicht, dass ihm als Präsident des Fußballklubs Rapid Wien fad würde. Denn was der ehemalige Bundesheer-Offizier anpackt, das macht er auch mit vollem Engagement. Über mangelnden Kampfgeist konnten sich die Netzbetreiber e-Plus, max.mobil, tele.ring und Orange, bei denen er zuvor kräftig umrührte, nie beklagen. Nun sorgt Michael Krammer auf dem österreichischen Mobilfunkmarkt für die erste Überraschung des Jahres. Bereits Mitte 2014 will der 53-jährige smarte Wiener als virtueller Netzbetreiber sein Comeback feiern. Nach außen hin tritt Krammer über die Firma Ventocom, an der er 37,9 % hält, als vollwertiger Anbieter auf, nutzt aber das Funknetz eines bestehenden Anbieters – kolportiert wird T-Mobile.
Die nach dem Wegfall von Orange gestiegenen Mobilfunktarife haben wieder Bewegung in den Markt gebracht und machen »den Start für Neueinsteiger attraktiv«, so Krammer. Neben Ventocom wollen auch der Kabelnetzbetreiber UPC und das Wiener Technologieunternehmen Mass Response – beide über das Netz von 3 – ihre Dienste anbieten. Tele 2, lange ebenfalls ein heißer Kandidat, zögert noch. Am Firmensitz von Ventocom in Wien laufen die Vorbereitungen inzwischen auf Hochtouren, sieben Mitarbeiter sind bereits an Bord. Der Name der neuen Mobilfunkmarke steht noch nicht fest. Nach dem Vorbild von Red Bull Mobile wäre »Rapid Mobile« aber durchaus plausibel – schließlich fließt in Krammers Adern grünweißes Blut.