Entfesselte Arbeitszeiten, flexible Arbeitsorte, dynamische Teamarbeit: der moderne Arbeitsplatz bringt Freiheit und Innovationskraft – und stellt gewohnte Unternehmensstrukturen auf die Probe. Welche Vorteile liefern einheitliche Lösungen für Kommunikation und Zusammenarbeit? Welchen Herausforderungen müssen sich dazu HR und Teamleiterinnen und -leiter stellen? Am 27. Februar diskutierten Expertinnen und Experten aus Arbeitsmarkt, Bildung und IT die Herausforderungen und Veränderungen bei Beschäftigungsverhältnissen und in der Organisation von Unternehmen. Das Report-Podiumsgespräch fand in der FH Campus Wien statt, die rund 80 Gäste ins Haus geladen hatte. Partner der Veranstaltung waren T-Systems und Unify.
Die Diskutantinnen und Diskutanten waren sich einig: die Art und Weise, wie gearbeitet wird, verändert sich rasant. Unternehmen müssen sich auf die Generation Y einstellen, die zeitlich und räumlich flexiblere Arbeitsformen oder auch Jobsharing einfordern. 76 % der Befragten einer Studie der FH Krems mit HMP befinden potenzielle Arbeitgeber als unattraktiv, wenn diese solche Möglichkeiten nicht anbieten.
„Wir sehen derzeit einen Trend zur vollständigen Digitalisierung von Unternehmensprozessen in der Wirtschaft“, so Martin Katzer, Vorsitzender der Geschäftsführung T-Systems. Jene Anbieter seien am erfolgreichsten, die über moderne Kommunikationswege die eigenen Mitarbeiter vernetzen, und auf unterschiedlichen Kanälen die Kunden ansprechen. Dennoch, so Katzer, brauche es ein Regelwerk, das auch den Umgang damit sinnvoll beschränkt – etwa bei der Erreichbarkeit außerhalb von Kernarbeitszeiten.
Gerade bei komplexen Produkten und Dienstleistungen oder bei sehr verteilten Ressourcen - vielleicht sogar an unterschiedlichen Betriebsorten - sei die richtige Wahl der passenden Kommunikationsmittel wichtig, erinnert auch Josef Jarosch, Managing Director Unify. „Oft wird in den Unternehmen viel zu viel Zeit benötigt, um auf den Punkt zu kommen. Dabei gibt es schon sehr gute Lösungen, um die Benutzer auch an unterschiedlichen Geräten einheitlich zu verbinden.“
„Smart Working“ ist nicht nur nur ein Begriff technischer Möglichkeiten, sondern schafft auch soziale und gesellschaftliche Innovation. Wir alle sind nun gefordert, die Arbeitsumgebungen so zu gestalten, dass auch die Menschen mithalten können“, sagt Manuela Vollmann, Geschäftsführerin abz*austria. Sie setzt die Flexibilität der neuen Arbeitswelt bereits in die Praxis um und teilt die Führung ihrer Organisation mit einer zweiten, gleichberechtigten Geschäftsführerin. Bei abz*austria kommen derzeit 27 unterschiedliche Arbeitszeitmodelle zum Einsatz.
„Ob und wie schnell Unternehmen auf die neue Welt des Arbeiten setzen sollten – da scheiden sich noch die Geister. Manche versuchen diesen Trend auszusitzen. Andere beginnen nun bis hinauf in die Geschäftsführung und Vorstände darüber zu diskutieren, wie damit ein strategisches Momentum generiert werden kann“, beobachtet Michael Bartz, Professor for International Business and Export Management, IMC Fachhochschule Krems. Er sieht „die Zeit jetzt reif“ für Firmen, diese Entscheidung zu treffen.
„Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollte auf jeden Fall Zeit für die eigene persönliche Entwicklungen am Arbeitsplatz gegeben werden“, rät Birgit Matthaei, Leiterin Personalmanagement FH Campus Wien. Zumindest einen Teil der Arbeit ortsunabhängig leisten zu können, bedeute etwa den Lehrkräften der Fachhochschule in der Vorbereitung ihrer Kurse viel. „So etwas kommt x-fach retour, sowohl in der Produktivität als auch in der Motivation.“
Den vollständigen Nachbericht des Podiumgesprächs inklusive Kommentare der "Generation Y" zum Thema lesen Sie in der Märzausgabe des Wirtschaftsmagazins „Report Plus“.
Fotos zur Veranstaltung: www.flickr.com/photos/award2008/sets/72157641752905663/
{youtube}pbP73-szzNI{/youtube}