Bereits im Dezember vergangenen Jahres hatten RWE-Dea und Shell ihre Tankstellennetze in das Gemeinschaftsunternehmen Shell & Dea Oil GmbH eingebracht. RWE besitzt über eine Verkaufsoption das Recht, ab 1. Juli 2004 seine Anteile an dem Joint Venture an Royal Dutch zu veräußern. Dass Roels diese Option nach seinem Amtsantritt ziehen werde, gelte als sicher: Der Verkaufserlös von rund zwei Milliarden Euro komme RWE zur Schuldenreduzierung sehr gelegen.
Bankenkreise bezweifeln allerdings, dass sich Royal Dutch mit dem Tankstellen-Geschäft allein zufrieden geben würde. Da der niederländisch-britische Konzern beabsichtige, seine Abhängigkeit von der begrenzten Ressource Erdöl zu verringern, wolle er künftig verstärkt auf Erdgas und regenerative Energien setzen. Dem RWE-Konzern seien die Spekulationen bekannt, bestätigte Unternehmenssprecher Bill McAndrews. Royal Dutch lehnte jeden Kommentar ab.