Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werfen ihre Schatten auch auf die Leasingbranche.
Im Geschäftsjahr 2012 verzeichneten die österreichischen Leasinggesellschaften in allen drei Sparten (Kfz, Mobilien, Immobilien) Rückgänge. Insgesamt brach das Neugeschäft um 18,2 % (5 Mrd. Euro) ein. Die 170.669 neu abgeschlossenen Verträge bedeuten ein Minus von 3,7 % im Vergleich zum Jahr davor.
Besonders schmerzhaft fielen die Einbußen beim Immobilien-Leasing aus. Mit einem Neugeschäftsvolumen von 423 Mio. Euro verbuchte die Sparte einen drastischen Rückgang von 60,2 %. Konnten 2011 noch 201 Verträge abgeschlossen werden, waren es im Vorjahr nur noch 174 (–13,5 %), darunter viele kleinvolumige. »Die Big Tickets seitens der öffentlichen Hand fehlen«, bestätigt Michael Steiner, Präsident des Verbands der österreichischen Leasinggesellschaften (VÖL). Die Zurückhaltung bei Investitionen war auch in der Sparte Mobilien-Leasing stark spürbar. Mit einem Volumen von 1,1 Mrd. Euro blieb das Neugeschäft um 25 % unter dem Ergebnis des Vorjahres. Windparks hatten die Bilanz 2011 aufpoliert, Zuwächse im medizinisch-technischen Bereich und bei Büroequipment konnten die heuer fehlenden großen Sonderposten nicht ausgleichen.
Lediglich in der Kfz-Sparte hielt sich das Neugeschäft mit einem Minus von 2,9 % auf 3,5 Mrd. Euro relativ stabil. Beim Bestandsvolumen verzeichnete die Branche einen Rekordwert von 7,4 Mrd. Euro. Die Leasingquote lag konstant bei 33,7 %, jedes dritte Fahrzeug in Österreich war 2012 also geleast. Im Fuhrparkmanagement gab es nach dem Rekordjahr 2011 (+ 34,9 %) einen Rückgang beim Finanzierungsvolumen im Neugeschäft um 5 %. Der Trend zu Full-Service-Verträgen setzte sich im Vorjahr weiter fort. Für 2013 rechnet der Verband mit einer stabilen Entwicklung auf gleichbleibend hohem Niveau. VÖL-Präsident Steiner fordert eine rechtliche und steuerliche Gleichbehandlung von Leasingverträgen sowie Investitionsanreize, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln.