Samstag, Juli 20, 2024

7 von 10 österreichischen Arbeitgebern haben laut market-Studie Probleme, geeignete Mitarbeiter zu finden. Dieser Fachkräftemangel macht Firmen erfinderisch und auch von Seiten der Regierung wird versucht, neue Regelungen und Wege zu finden, um den Mangel an Arbeitskräften so niedrig wie möglich zu halten.


Was kann man tun, wenn in einer Wirtschaft bestimmt Arbeitsplätze, vor allem jene für Spezialisten mit besonderer Ausbildung, nicht mehr besetzt werden können und wenn es im ganzen Land an qualifizierten Fachkräften fehlt? Diese Fragen stellt sich schon seit Längerem die österreichische Regierung und allen voran die Wirtschaftskammer Österreich. Bei ihrer halbjährlichen Unternehmensbefragung ermittelte die WKÖ die aktuellsten drei Risiken für Unternehmen. Die Befragung brachte folgende 3 Punkte zutage, welche österreichischen Unternehmern am meisten Sorgen bereiten und wo sie sich in ihrer Entwicklung am stärksten beeinträchtigt sehen: Wachstumsschwäche im Euroraum, die Energie- und Rohstoffpreise sowie der Fachkräfteengpass.

Die Wirtschaftskammer sieht in Punkto Fachkräfteengpass dringenden Handlungsbedarf. Das Wichtigste ist dabei, sämtliche Potenziale auszuschöpfen. Darin inbegriffen sind Jugendliche und die Aufwertung des Lehrberufs, das Anheben der Lebensarbeitszeit, (qualifizierte) Migration und Integration und die Steigerung der Erwerbsbeteiligung von Frauen. Im Hinblick auf den weiteren Ausbau der Frauenerwerbstätigkeit, soll vor allem auch die vollständige Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht werden.

Fachkräfte-Paket
Ab dem Jahr 2013 gibt es im Kampf um den Fachkräftemangel eine Neuerung: Das sogenannte „Fachkräfte-Paket“ von Sozialminister Rudolf Hundstorfer tritt in Kraft. Darin inbegriffen sind beispielsweise ein Fachkräftestipendium für Berufsausbildungen, die dringend von der Wirtschaft benötigt werden und die Umsetzung der Bildungsteilzeit ab Juli 2013.

Verstärkung aus dem Süden
Wird man in Österreich und im deutschsprachigen Raum nicht fündig, versuchen einige Unternehmen bereits anderwärtig für den Talente-Nachschub zu sorgen. Vor allem Länder im Mittelmeerraum wie Spanien, Italien oder auch Griechenland wecken das Interesse. In diesen Staaten gibt es nicht nur eine besonders hohe allgemeine Erwerbslosigkeit, sondern auch die Jugendarbeitslosigkeit hat auf der iberischen Halbinsel mit 56,5 Prozent und in Griechenland mit 57,6 Prozent Rekordwerte erreicht. Die Berufsgruppe der Ingenieure ist zum Beispiel in Spanien besonders von der Arbeitslosigkeit betroffen. Viele der Jungen, die Karriere machen wollen, zieht es dadurch ins Ausland.

Die Kombination scheint also perfekt: In Österreich fehlen die (technischen) Fachkräfte und Spanien hat sie. Trotzdem gibt es Schwierigkeiten, die es zuerst zu überwinden gilt: Allen voran ist es die Sprache, die sich einem als Barriere in den Weg stellen kann. Gefordert werden in Stellenangeboten oft nur Englisch-Kenntnisse, in vielen Unternehmen ist jedoch für eine gute Integration auch Deutsch unumgänglich. Hier kann mit firmeninternen Kursen und Angeboten nachgeholfen werden. Zur effektiven Bekämpfung des Fachkräftemangels ist allerdings eine umfassende Strategie und fachkräftespezifische Personalplanung notwendig. Konkret verfügen heute die wenigsten österreichischen Unternehmen über ein klares Konzept. Hier besteht also sicher Handlungsbedarf. Fest steht jedoch: Fehlende Arbeitskräfte aus dem Ausland zu rekrutieren und diese durch richtige Betreuung im eigenen Unternehmen zu halten, hilft nicht nur Personalengpässe zu vermeiden, sondern wird in Zukunft auch ein wichtiger Wettbewerbsfaktor sein.

Dieser Beitrag wurde von der Jobbörse careesma.at verfasst. Sie ist mit über 6.000 aktuellen Stellenanzeigen und 5.000 registrierten Unternehmen eines der gröβten Online-Jobportale Österreichs. Bewerber werden auf Wunsch automatisch per E-Mail über neue Jobmöglichkeiten für ihr Profil informiert. Neben der Jobsuche bietet careesma.at auch umfassende Bewerberberatung, sowie tägliche News zum Arbeitsmarkt im Careerblog.

Quellen: http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?angid=1&stid=710151&dstid=9603

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