EVN, OMV und Palfinger sind die transparentesten Unternehmen Österreichs.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Consultinggesellschaft PwC Österreich, in der die nicht-finanzielle Berichterstattung von 40 Unternehmen aus dem ATX und Prime Market sowie die 20 größten nicht-börsennotierten Unternehmen unter die Lupe genommen wurden. Abseits der Spitzenreiter – stark vertreten der Energiesektor – schneiden die österreichischen Konzerne in puncto Offenheit eher schwach ab. Besonders wenige Informationen kommen von Banken und Versicherungen, Schlusslichter sind die heimischen Immobilienwerte. »In diesen Sektoren gibt es noch viel Nachholbedarf«, erklärt PwC-Partner Jörg Busch. »Es würde den Branchen gut zu Gesicht stehen, sich neben der Veröffentlichung von reinen Finanzkennzahlen insgesamt mehr zu öffnen und dadurch Vertrauen zu erwirken.« Mehr als die Hälfte der untersuchten Unternehmen publiziert weder integrierte Geschäftsberichte noch Nachhaltigkeitsberichte.
Im Vergleich mit 30 deutschen DAX- und 20 Schweizer SMI-Unternehmen wird das Gefälle noch deutlicher. Sieger ist der Schweizer Pharmakonzern Roche, insgesamt haben die deutschen Unternehmen durchwegs die Nase vorn. Der beste heimische Titel EVN kommt im DACH-Ranking zwar immerhin auf Platz 8, die heimischen Unternehmen finden sich aber mehrheitlich im hinteren Drittel des Transparenz-Barometers. In die Erhebung flossen Angaben über die Unternehmenskultur und -philosophie ebenso ein wie Engagement in den Bereichen Governance, Umwelt und Soziales. Besonderes Augenmerk wurde in der diesjährigen Studie auf das Thema Korruption gelegt. Allerdings berichteten nur fünf der 60 analysierten österreichischen Unternehmen über entsprechende Compliance-Regeln, Maßnahmen oder Vorfälle. Dennoch sieht Jörg Busch »eine Entwicklung, der sich Unternehmen nicht länger entziehen können, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen«: »Transparenz ist nicht mehr länger nur ein ›Nice to have‹, sondern ein ›Must-have‹.«