Samstag, Juli 20, 2024

Kein Wachstum: Mehr als eine Stagnation der Umsätze wird für die Bergbau- und Stahlindustrie nicht möglich sein. Mit einem Umsatzzuwachs von 2 % auf über 8 Milliarden Euro verzeichnete die österreichische Bergbau- und Stahlindustrie 2011 ein erfreuliches Ergebnis. Geschmälert wird der Erfolg jedoch durch die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten.

Diese werden den Unternehmen auch weiterhin zu schaffen machen: Im ersten Halbjahr 2012 blieb man bereits leicht hinter den Erwartungen und die Konjunkturprognosen verheißen nichts Gutes. »Wir erwarten eine Stagnation der Umsätze auf dem Level von 2011. Bei den Erträgen ist sicher mit einer rückläufigen Tendenz zu rechnen«, sagt Roman Stiftner, Geschäftsführer des Fachverbandes Bergbau-Stahl. Die großen Unsicherheitsfaktoren sind die hohe Volatilität der Märkte und engere Margen. »Der Preisdruck wird stärker, steigende Kosten können nicht auf die Kunden umgewälzt werden«, erklärt Stiftner. Vor allem die erwarteten Rückgänge im Automobilsektor, einem der wichtigsten Abnehmer, und in den Bereichen Bau und Infrastruktur bereiten der Branche Sorgen.

Produktion und Beschäftigtenzahlen sollten dennoch konstant bleiben. Derzeit sind in den Mitgliedsunternehmen der Branche fast 15.000 Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt 200 Millionen Tonnen Rohstoffe werden in Österreich verarbeitet, 125 Millionen Tonnen davon stammen aus heimischen Lagerstätten. Bei Wolfram und Magnesit ist Österreich fünftgrößter Produzent der Welt, bei Grafit und Talk liegt Österreich unter den Top 15. Die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen halten mit der hohen Bedeutung der Rohstoffindustrie für das Land nicht Schritt, kritisiert Fachverbandsobmann Franz Friesenbichler: »Die mineralische Rohstoffindustrie ist für ein Drittel des österreichischen BIP verantwortlich. Wenn uns dieses Fundament wegbricht, sind die Auswirkungen auf den Standort dramatisch.« Schutzzölle und Exportbeschränkungen sowie die geplante  EU-Energieeffizienzrichtlinie, die eine Deckelung des Energieverbrauchs vorsieht, erachtet Friesenbichler als problematisch. Das Thema »Rohstoffdiplomatie« gegenüber Drittstaaten steht auch im Mittelpunkt der internationalen Rohstoffkonferenz Eumicon, die von 19. bis 21. September 2012 in Leoben stattfindet.

 

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