Konzentration auf die Kernkompetenzen?
Der Betrieb der EDV zählt in den seltensten Fällen dazu. Das Wiener Unternehmen networx liefert IT-Services besser als die ganz großen Anbieter: zum monatlichen Pauschalpreis.
Unweit des Gürtels, an der Schmelz, einer der vielen grünen Oasen in Wien, hat Markus Nekham seine Zelte aufgeschlagen. Der Vollblutbetriebswirt, wie er sich selbst beschreibt, hat in den vergangenen zehn Jahren ein breite Palette an IT- und Büroservices aufgebaut. Zielgruppe sind kleine und mittlere Unternehmen mit begrenzten Budgets, die aber trotzdem Dienstleistungen wie die Großen benötigen. Gut 80 Firmen sind heute in Nekhams 5000 m² großem Business-Center in Rudolfsheim-Fünfhaus angesiedelt und nutzen auf fünf Etagen die flexible Infrastruktur. Für den Bildungsbereich und die Wirtschaft bietet networx business services unter anderem Schulungen für Führungskräfte an.
Die derzeit wohl spannendste Sparte ist aber ein IT-Service, mit dem bereits österreichweit rund 400 Firmen versorgt werden. »Die Markenhersteller von Servern und PCs sind meist nicht in der Lage, kleinen Unternehmen auf Dauer effizienten und verlässlichen Support zu bieten«, argumentiert Nekham. So mancher Großkonzern hätte sich beim Servicieren einer breiten Kundschaft in der Vergangenheit die Zähne ausgebissen. »Pönalezahlungen, die bei allfälligen Versäumnissen in solchen Verträgen fällig werden, sind im Vergleich zum entstandenen Schaden bei den Unternehmen meist lächerlich gering«, so der Branchenkenner. Er liefert seiner Kundschaft einen 24-Stunden-Service, der auch die Belange kleinster Firmen bitterernst nimmt. Für Firmengrößen bis zu fünf PCs und ein Server gibt es Unterstützung bei Hardwareausfällen und Systemupdates um knapp über 200 Euro monatlich. Die Obergrenze bei networx ist bei Umfängen von 20 PCs und drei Servern (um das knapp das Dreifache der Pauschale) erreicht.
Größter Kunde ist ein Personaldienstleister, für den EDV-Services in allen Geschäftsstellen in den Bundesländern erbracht werden. Im Gespräch mit dem Report betont Nekham die Kundennähe, die bei networx groß geschrieben wird. Es ist ein Aspekt, den sich wohl jeder Dienstleister auf seine Fahnen schreibt. Nekham freilich versucht, jeden seiner Kunden »mindestens einmal im Jahr persönlich zu treffen«. Diese seien mit der Auslagerung der IT an die Profis rundum zufrieden – was bei Bindefristen von gerade einmal einem Monat kein Wunder ist. Das Fehlen von Knebelverträgen ist im heimischen Servicegeschäft beinahe schon ein Unikum. Sind doch gerade bei den großen Anbietern die branchenüblichen Megaverträge, die über Jahre hin abgeschlossen werden, berüchtigt. »Trotz der Flexibilität im Bezug unserer Dienste hat noch kein einziger unserer Kunden gekündigt«, ist Nekham stolz.
>> Babysitter für die EDV <<
Die IT-Mannschaft bei networx hat sich auf die gängigen Betriebssysteme für Unternehmen und Branchensoftware für Sparten wie Ärzte und Anwaltskanzleien spezialisiert. Über ein internes Ampelsystem werden technische Parameter wie Rechnerauslastung, Temperatur oder Speicherplatz überwacht. Wird ein Grenzwert überschritten, klingelt es in der Zentrale – dann können vorab Maßnahmen ergriffen werden. Softwareupdates und allfällig auftretende Probleme lassen sich in der Regel per Fernwartung über die Datenleitung lösen. »Gerade Themen wie Datensicherungen und IT-Security sind Dauerbrenner bei unseren Kunden«, sieht man sich quasi als Babysitter für die Unternehmens-IT. »Bei einem Baby ist es ja auch nicht mit einem Mal Windelwechseln getan. Das ist ein kontinuierlicher Prozess, es ist wiederholt notwendig.« Die durchschnittliche Dauer einer Problembehebung beträgt bei networx sieben Minuten. Selbst professionelle Datensicherung ist heute über einen simplen Breitbandanschluss realisierbar. Nur selten muss einer der Servicetechniker direkt zum Kunden – um etwa eine Festplatte zu tauschen.
Nekham sieht sein IT-Support-Portfolio in Verbindung mit der kleinteiligen Kundenlandschaft österreichweit ohne Konkurrenz. Für seine Kunden ergeben sich durch den IT-Support all jene Vorteile, die in der Auslagerung, dem sogenannten Outsourcing, seit Jahren schlagende Argumente sind: Konzentration auf die Kernaktivitäten des Unternehmens, Zugang zum Fachwissen der Profimannschaft des Dienstleisters, verringerte Kosten durch Weiterentwicklung der IT-Infrastruktur und Beweglichkeit in Bezug auf die raschen Veränderungen der Anforderungen. »Unsere Kunden wollen sich nicht auch noch um IT kümmern müssen. Das erledigen wir für sie«, ist das einfache Rezept.