In Wien nahm ein neuer Supercomputer, gemeinsam betrieben von fünf Universitäten, den Betrieb auf. Der „Vienna Scientific Cluster 5“ zählt zu den 500 schnellsten Rechnern weltweit.
Der VSC-5 hat eine Rechenleistung von insgesamt 4,3 Petaflop/s, das bedeutet eine Billliarde Rechenoptionen pro Sekunde. Der VSC-5 erledigt praktische Anwendungen doppelt so schnell wie das Vorgänger-Modell – und das bei geringerem Energiebedarf. Betrieben wird der neue Supercomputer gemeinsam von den fünf Universitäten TU Wien, Universität Wien, Universität für Bodenkultur Wien, TU Graz, Universität Innsbruck und der Johannes Kepler Universität Linz. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung finanziert das Großprojekt maßgeblich.
Insgesamt belaufen sich die Investitionen auf zehn Millionen Euro. Die Hardware wurde von der Firma Megware bereitgestellt. Bereits während des Aufbaus schaffte es der VSC-5 auf die TOP500-Liste für Hochleistungsrechner. Bereits bei der Ausschreibung auf Energieeffizienz geachtet. Pro Jahr verbraucht der in Wien-Landstraße angesiedelte Vienna Scientific Cluster rund acht Millionen Kilowattstunden Strom, dies entspricht etwa einem Achtel des gesamten Stromverbrauchs der Technischen Universität Wien.
Aktuelle Forschungsfragen
Um der steigenden Nachfrage nach Rechenzeit gerecht zu werden, werden nun beide Systeme, VSC-4 und VSC-5, parallel betrieben werden. Aufgrund der technischen Ausstattung lassen sich die Computer zudem für unterschiedliche Rechenaufgaben optimal nutzen. Die großen Rechenleistungen einer „High Performance Computing“-Infrastruktur werden etwa zur Durchrechnung von Klimamodellen, der Analyse von atomaren Strukturen in Materialien benötigt. Ein aktuelles Forschungsprojekt befasst sich mit der Stabilität von Österreichs Gaslagern.
Herbert Störi (TU Wien), der im Sommer die Projektleitung nach 14 Jahren an Andreas Rauber (ebenfalls TU Wien) übergibt, spricht sich für die Erweiterung zu einem „Austrian Scientifice Cluster“ aus: „Gerade im Bereich der Infrastruktur ist es wichtig, dass die Universitäten noch enger zusammen arbeiten.“ Bis 2025 sollen die Standorte Innsbruck und Linz ausgebaut werden.
(Titelbild: Matthias Heisler, TU Wien)