Donnerstag, Februar 06, 2025
Umzug nach dem Brexit

Seit dem Brexit-Referendum haben 97 der 222 in Großbritannien tätigen Finanzdienstleister Teile von Geschäftstätigkeiten bzw. der Belegschaft in die EU abgezogen oder planen dies noch zu tun. Covid-19 hat allerdings die Dynamik aus den Umsiedlungsplänen genommen.

Insgesamt sollen noch knapp 7.400 Stellen in die EU verschoben werden. „Nach fast einem Jahr seit dem offiziellen Austritt von Großbritannien aus der EU hat die Finanzdienstleistungsbranche das Thema Brexit noch lange nicht überwunden“, bestätigt Gunther Reimoser, Leiter Financial Services bei EY Österreich.

„Die EU zeigt sich grundsätzlich pragmatisch und kooperativ, der Druck seitens der Union steigt aber – abhängig von den Entwicklungen rund um Omikron und den damit verbundenen kurzfristigen Auswirkungen auf den internationalen Reiseverkehr sollte der Transfer im nächsten Jahr deutlich an Fahrt aufnehmen.“

Die beliebtesten Post-Brexit-Destinationen für neue Europa-Zentralen oder Betriebsumsiedelungen sind Dublin und Luxemburg.
36 Finanzdienstleistungsunternehmen haben ihre Absicht bekannt gegeben, britische Betriebe bzw. Teile der Belegschaft in die irische Hauptstadt zu verlagern. Luxemburg folgt auf Rang zwei mit insgesamt 29 Unternehmen, gleich dahinter Frankfurt mit 23 Unternehmen und Paris mit 21. Weitere genannte Standorte sind Madrid (8), Amsterdam (8), Mailand (7) und Brüssel (6).

Geht es aber um die konkrete Anzahl an Stellen, die bereits in die EU verlagert wurden oder deren Verschiebung noch geplant ist, führt Paris mit rund 2.800 britischen Mitarbeitenden das Ranking an, gefolgt von Frankfurt (rund 1.800) und Dublin (rund 1.200). „Damit Großbritannien und die EU ihre individuelle Wettbewerbsposition auf der globalen Finanzbühne behaupten können, ist Zusammenarbeit gefragt“, erklärt Armin Schmitt, Leiter Banking bei EY Österreich: „Insgesamt erwarten wir, dass der Wettbewerb zwischen den beiden Märkten sich noch einige Jahre ziehen und letztendlich zu besseren Ergebnissen und einer weiteren Steigerung der Transparenz führen wird.“

Meistgelesene BLOGS

Alfons A. Flatscher
06. November 2024
Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus zeichnet sich ein neues Kapitel der Handelspolitik der USA ab – und für europäische Unternehmen könnten die nächsten Jahre herausfordernd werden. Trump, bekan...
LANCOM Systems
14. Oktober 2024
Die österreichische Bundesbeschaffung GmbH (BBG) hat die Lösungen des deutschen Netzwerkinfrastruktur- und Security-Herstellers LANCOM Systems in ihr Portfolio aufgenommen. Konkret bezieht sich die Ra...
Nicole Mayer
25. November 2024
Globalisierung, Digitalisierung, New Work, Kriege: Die Kette der Herausforderungen, die Unternehmen zu stemmen haben, reißt nicht ab. Um in diesen unsicheren Zeiten nicht nur zu überleben, sondern sog...
Marlene Buchinger
31. Oktober 2024
Beim Thema Nachhaltigkeit stellt sich oft die Frage, für wen machen wir das überhaupt? Im vierten Teil der REPORT-Serie geht es um die Anspruchsgruppen, auch Interessensträger oder Stakeholder genannt...
Firmen | News
23. Oktober 2024
In den letzten Jahren hat das Thema Nachhaltigkeit auch im Bauwesen an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Bauherren, Architekten und Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, umweltfreundliche und ressourcen...
Andreas Pfeiler
04. November 2024
Naturereignis wie ein Hochwasser zeigen uns immer wieder auf, wie verwundbar unsere Gesellschaft ist und wie hilflos wir gegenüber solchen Naturgewalten sind. Ohne mineralische Rohstoffe sind wir auch...
Firmen | News
30. Oktober 2024
In der heutigen Arbeitswelt sind die richtigen Werkzeuge und Ausrüstungen entscheidend für den Erfolg. Von der passenden Berufskleidung bis zu unverzichtbaren Geräten – alles spielt eine Rolle. Entdec...
Nicole Mayer
12. Oktober 2024
Wir feiern 2025 das 30-jährige Bestehen des Staatspreises Unternehmensqualität. In diesen drei Jahrzehnten haben wir gemeinsam Erfolge gefeiert, Mut bewiesen und Begeisterung geteilt. Unser Ziel ist e...

Log in or Sign up