Donnerstag, April 18, 2024
Umzug nach dem Brexit

Seit dem Brexit-Referendum haben 97 der 222 in Großbritannien tätigen Finanzdienstleister Teile von Geschäftstätigkeiten bzw. der Belegschaft in die EU abgezogen oder planen dies noch zu tun. Covid-19 hat allerdings die Dynamik aus den Umsiedlungsplänen genommen.

Insgesamt sollen noch knapp 7.400 Stellen in die EU verschoben werden. „Nach fast einem Jahr seit dem offiziellen Austritt von Großbritannien aus der EU hat die Finanzdienstleistungsbranche das Thema Brexit noch lange nicht überwunden“, bestätigt Gunther Reimoser, Leiter Financial Services bei EY Österreich.

„Die EU zeigt sich grundsätzlich pragmatisch und kooperativ, der Druck seitens der Union steigt aber – abhängig von den Entwicklungen rund um Omikron und den damit verbundenen kurzfristigen Auswirkungen auf den internationalen Reiseverkehr sollte der Transfer im nächsten Jahr deutlich an Fahrt aufnehmen.“

Die beliebtesten Post-Brexit-Destinationen für neue Europa-Zentralen oder Betriebsumsiedelungen sind Dublin und Luxemburg.
36 Finanzdienstleistungsunternehmen haben ihre Absicht bekannt gegeben, britische Betriebe bzw. Teile der Belegschaft in die irische Hauptstadt zu verlagern. Luxemburg folgt auf Rang zwei mit insgesamt 29 Unternehmen, gleich dahinter Frankfurt mit 23 Unternehmen und Paris mit 21. Weitere genannte Standorte sind Madrid (8), Amsterdam (8), Mailand (7) und Brüssel (6).

Geht es aber um die konkrete Anzahl an Stellen, die bereits in die EU verlagert wurden oder deren Verschiebung noch geplant ist, führt Paris mit rund 2.800 britischen Mitarbeitenden das Ranking an, gefolgt von Frankfurt (rund 1.800) und Dublin (rund 1.200). „Damit Großbritannien und die EU ihre individuelle Wettbewerbsposition auf der globalen Finanzbühne behaupten können, ist Zusammenarbeit gefragt“, erklärt Armin Schmitt, Leiter Banking bei EY Österreich: „Insgesamt erwarten wir, dass der Wettbewerb zwischen den beiden Märkten sich noch einige Jahre ziehen und letztendlich zu besseren Ergebnissen und einer weiteren Steigerung der Transparenz führen wird.“

Meistgelesene BLOGS

Nicole Mayer
26. Jänner 2024
Der Bewerb um die höchste staatliche Auszeichnung für Unternehmensqualität in Österreich ist eröffnet. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) sucht Quality Austria wieder...
Firmen | News
01. März 2024
Unter dem Motto „Mission Zukunft - Transformation der Wirtschafts- und Energiesysteme" veranstalten die Deutsche Handelskammer in Österreich in Kooperation mit Fraunhofer Austria Research das Deutsch-...
Alfons A. Flatscher
02. Jänner 2024
... das Alte geht. Die Welt ist im Wandel. Wir wandeln uns mit. Der REPORT ist im Wandel und erscheint in neuem Kleid: Mit neuem Layout, auf besserem Papier und mit einer Weiterentwicklung des inhaltl...
Firmen | News
25. März 2024
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Unternehmen weltweit erkennen zunehmend die Bedeutung von KI für ihre Produktivität und W...
Katharina Bisset
07. Februar 2024
Ab 14. Februar 2024 müssen alle Pflichten des Digital Services Act von betroffenen Unternehmen umgesetzt werden – aber was bedeutet dies konkret? Der Umfang der Pflichten hängt davon ab, welche Dienst...
Alfons A. Flatscher
26. Jänner 2024
Ganz oben auf der Agenda unserer Leser*innen steht: Neues schaffen! Wir haben gefragt, 150 Leser*innen haben uns qualifizierte Antworten geliefert. (Zum Artikel: Chancen überall, nicht erst ab 2025) D...
Mario Buchinger
22. Jänner 2024
In der Consulting- und Coaching-Branche gibt es sicher einige Leute, die kompetent Organisationen unterstützen können. Aber viele der Coaches und Consultants nützen meist nur sich selbst. Worauf Unter...
Nicole Mayer
30. Jänner 2024
Durch den rasanten Fortschritt der digitalen Transformation und den zunehmenden Einsatz von Informationstechnologien wird die (Informations-) Sicherheit sensibler Unternehmensdaten immer wichtiger. Or...

Log in or Sign up