Donnerstag, Juli 18, 2024
„Dem Geschehen Schrecken und Panik nehmen“

Unternehmen sollten freie Kapazitäten nützen und die Recovery-Situation vorbereiten, rät Burkhard Neumayer, Geschäftsführer von risma risk management.

Report plus: Welche Maßnahmen können Unternehmen jetzt noch ergreifen, um größeren Schaden abzuwenden?

Burkhard Neumayer: Wieder einmal hat sich gezeigt, dass diejenigen Unternehmen im Vorteil sind, die jederzeit auf valide Krisenpläne zurückgreifen können. Valide bedeutet, dass Krisenfälle trainiert und die Pläne regelmäßig aktualisiert worden sind. Wer seine Hausaufgaben gemacht hat und in „Friedenszeiten“ seine BCM (Business Continuity Management) Maßnahmen festgelegt hat, hat zwar jetzt immer noch alle Hände voll zu tun, aber dafür die Gewissheit das Wichtige und das Richtige zu veranlassen.

Aktuell wird es für Unternehmen, die Corona „kalt“ erwischt hat, ziemlich schwierig sein, mehr zu tun oder qualifizierter zu handeln, als es die Behörden vorschreiben und die Interessensvertretung empfiehlt.

Freie Kapazitäten sollten jetzt genützt werden, um die Recovery-Situation zu planen. Das heißt konkret: Wie kommen wir nach Beendigung der ärgsten Einschnitte möglichst rasch wieder ins Handeln und in „normale“ Bahnen was Umsatz und Ertrag betrifft? Auch dabei unterstützen externe Berater mit Resilienz- und Recovery-Erfahrung, also Krisenmanager, das unternehmensinterne Team.


Report plus: Was und wie sollte nach außen kommuniziert werden?

Neumayer: In der Unternehmenskommunikation gibt es keine Alternative: Professionell begleitete, aber in jedem Fall eine offene Kommunikation ist angesagt. Gegenüber den (Gesundheits-)Behörden sowieso. Der Zeitfaktor spielt eine noch größere Rolle, um die Gesundheit von Mitarbeitern bestmöglich zu schützen.


Report plus: Kann die Krise auch als Chance genutzt werden?

Neumayer: Krise als Chance zu sehen, ist immer gut, weil der Gedanke dem Geschehen vielleicht etwas von Schrecken und Panik nimmt. Die Chance sehen wir in erster Linie in der Lernkurve für das nächste Mal. Denn es wird mit Sicherheit ein „nächstes Mal“ geben. Wir wissen nur noch nicht wann. Das haben wir bereits bei der Schweine- und später bei der Vogelgrippe postuliert – und leider recht behalten. Weiters sollte diese außergewöhnliche Situation dazu dienen, endlich Kapazitäten und das Budget bereit zu stellen, um für das Unternehmen eine wirksame Krisenplanung erarbeiten zu lassen.


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