Am 29. November ist wieder Black Friday – für viele Händler inzwischen der umsatzstärkste Tag des Jahres. Das Shopping-Event umfasst nicht mehr bloß einen Tag, sondern eine komplette Woche. Auch das Spektrum der Warengruppen hat sich deutlich erweitert.
In den USA ist der Black Friday, der traditionell am Tag nach Thanksgiving stattfindet, bereits seit 1961 bekannt. 2006 brachte ihn Apple erstmals in den deutschsprachigen Raum, um die Lagerbestände zu leeren und den schwächelnden Absatz des iPods anzukurbeln. Daraus entwickelte sich eine einmalige Rabattaktion, die sich im Laufe der Jahre über das ganze Wochenende und zu einer Cyber Week ausdehnte. Ein Drittel der verkauften Waren sind nach Angaben der Vergleichsplattform Preisjäger Elektronikprodukte, die zweitstärkste Warengruppe sind Filme und Spiele. Jede/r zehnte KäuferIn greift zu Modeartikeln. Auch Möbel und Sportartikel werden bereits häufig nachgefragt. Angaben des deutschen Handelsverbands zufolge setzten Händler in Deutschland vom Black Friday bis zum Cyber Monday 2018 rund 2,4 Milliarden Euro um. 100 Millionen Euro waren es nach Angaben der WKO in Österreich.
Trotzdem wäre es laut einer Studie des Wirtschaftsexperten Roman Kmenta 60 % der befragten Händler lieber, wenn es den Black Friday nicht gäbe. 43 % sehen negative Auswirkungen auf den Gewinn. Durch Ausverkaufstage wie den Black Friday gerät der Handel zunehmend unter Preisdruck und kämpft mit schrumpfenden Margen, erklärt Preisanalyst Kmenta: „Für die Wirtschaft und die Konsumenten wäre es mittelfristig sinnvoller weniger zu kaufen, aber dafür zu besserer Qualität zu greifen, die dann auch mehr kosten darf.“