Schätzungen zufolge werden in Deutschland bis 2025 durch die Digitalisierung 1,3 Millionen Arbeitsplätze wegfallen, parallel dazu entstehen aber 2,5 Millionen neue Jobs – zum Teil mit völlig neuen Aufgabenfeldern. „Berufe mit Routineaufgaben oder einfachen Handgriffen sind von der Digitalisierung gefährdet, im Gegensatz dazu werden technisches Know-how und Analysefähigkeiten immer wichtiger“, erklärt Oliver Wolter, Bildungsexperte der TÜV Nord Akademie. „Genau diese Fähigkeiten sind gerade noch sehr spärlich auf dem Arbeitsmarkt vertreten.
Laut einer Studie des Weltwirtschaftsforums benötigen rund 54 % aller MitarbeiterInnen von großen Unternehmen eine Fortbildung oder Umschulung, um künftig in der Arbeitswelt bestehen zu können. Zwei Bereiche sind derzeit besonders gefragt: Datenschutz und Informationsmanagement. Im Zuge der digitalen Transformation übernimmt der Mensch vermehrt die Steuerung von Prozessen. „Zusätzlich zum Fachwissen werden Fähigkeiten wie kritisches Denken, Problemlösungsvermögen und Führungskompetenzen unverzichtbar – Fähigkeiten, die Maschinen nicht beherrschen“, meint Wolter. Zudem werden Hierarchien flacher, das Arbeitsumfeld internationaler, so der Experte. „Wer über die nötigen Soft Skills verfügt, tut sich in der Zusammenarbeit leichter und kann mehr erreichen.“
Für Unternehmen lohnt es sich, die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fortzubilden, statt nach externen Fachkräften zu suchen. Sie kennen die Prozesse im Unternehmen bereits und müssen nicht mehr eingearbeitet werden. Durch Wissensmanagement bleiben die Kenntnisse nicht an einzelne Personen gebunden, sondern wird gewinnbringend an die KollegInnen vermittelt.