Fehler bei der Ausführung oder der Materialwahl bei der Verarbeitung von Wärmedämmverbundsystemen können äußerst kostspielige Folgen haben. Der Qualifizierung der Arbeiter kommt deshalb eine große Bedeutung zu. Die Ausbildung zum »Zertifizierten WDVS-Fachverarbeiter« stellt die hohen Ansprüche sicher, die etwa im Rahmen des Bestbieterprinzips gefordert werden.
Als Nachweis der besonderen Qualifikation gilt eine Bestätigung über die erfolgreiche Teilnahme an einer einschlägigen Schulung in einer zertifizierten Einrichtung, z.B. den österreichischen Bauakademien oder an einer sonstigen Schulung von unabhängigen Einrichtungen mit festgelegtem Inhalt und abschließender standardisierter schriftlicher Prüfung. Firmeninterne Schulungen und Systemanbieterschulungen fallen nicht darunter.
Was ist ein »Zertifizierter WDVS-Fachverarbeiter«?
Im Rahmen eines standardisierten, mit den österreichischen BAUAkademien und WIEN-ZERT entwickelten Zertifizierungsprogramms vermittelt die Ausbildung zum »Zertifizierten WDVS-Fachverarbeiter« (ZFV) die jeweils gültige Verarbeitungsrichtlinie für Wärmedämmverbundsysteme (WDVS). Die Ausbildung umfasst sowohl Theorie als auch Praxis und schließt mit einer ebenfalls standardisierten Prüfung ab. Das über die international akkreditierte Prüf- und Zertifizierungsstelle, die Magistratsabteilung 39 – Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien – WIEN-ZERT ausgestellte Zertifikat gilt dabei als Nachweis der besonderen Qualifikation.
Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfungsteilnahme ist eine zumindest sechsmonatige Vorpraxis in einem WDVS-Betrieb. Die Zertifizierung gilt drei Jahre und verlängert sich mit jeder Auffrischungsschulung um weitere drei Jahre.
Wozu Zertifizierung?
»Die österreichische Bauwirtschaft arbeitet allgemein auf hohem Niveau, doch Fälle von fehlerhafter Ausführung oder der Einsatz falscher Materialien können äußerst kostspielige Folgen haben«, erklärt Andreas Traunfellner, Obmann der Güteschutzgemeinschaft WDVS-Fachbetrieb. Deshalb engagieren sich die Güteschutzgemeinschaft WDVS-Fachbetrieb (GSG) sowie die ARGE Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme (QG WDS) für eine entsprechende Ausbildung und Qualifizierung von Verarbeitern.
Bild oben: »Die österreichische Bauwirtschaft arbeitet allgemein auf hohem Niveau, doch Fälle von fehlerhafter Ausführung oder der Einsatz falscher Materialien können äußerst kostspielige Folgen haben«, erklärt Andreas Traunfellner, Obmann der Güteschutzgemeinschaft WDVS-Fachbetrieb.
Die Zertifizierung dient dabei als objektives Kriterium zum Nachweis der besonderen Qualifikation des ausführenden Personals im Rahmen von Auftragsvergabeverfahren nach dem Bestbieterprinzip.
Die volkswirtschaftlichen Vorteile von regionalen Bestbietervergaben liegen in der Reduktion von Schadensfällen aufgrund mangelnder Qualität, der Sicherung von Qualitätsarbeitsplätzen, der Erhaltung von angemessenen Steuer- und Sozialabgaben sowie von Kaufkraft und Wertschöpfung in der Region. Bis dato wurden im Rahmen des Zertifizierungsprogramms etwa 5000 Fachkräfte geschult und zertifiziert.
Daten & Fakten: Die Schulungszentren
Bei folgenden Institutionen kann die Zertifizierungsschulung durchgeführt werden:
- Österreichische BAUAkademien
- Qualitätsgruppe WDVS (in Kooperation mit den österreichischen BAUAkademien)
- WIFI Wien (in Kooperation mit der BAUAkademie Wien – Lehrbauhof Ost)
- Güteschutzgemeinschaft WDVS-Fachbetrieb (für Mitgliedsbetriebe, erkennbar am Gütesiegel, als Intensivschulung in kompakter Form)
Nähere Details zu den Schulungen unter:
www.bauakademie.at
www.zfv.waermedaemmsysteme.at
www.wdvsfachbetrieb.at