Seit etwas mehr als einem Jahr gibt es in Wien die Soziale Wohnungssicherung, die mit gezielter Beratung, Vernetzung und Hilfe zu Selbsthilfe bedrohte Mieter vor Delogierungen schützen soll. Damit konnte die Zahl der Delogierungen um 80 % reduziert werden.
Ende 2016 hat Wohnbaustadtrat Michael Ludwig die Soziale Wohnungssicherung von Wiener Wohnen ins Leben gerufen. Dabei betreuen speziell ausgebildete Sozialarbeiter aktiv jene Gemeindemieter, die von einem bevorstehenden Wohnungsverlust bedroht sind. Durch die gezielte Beratung und Vernetzung mit Unterstützungseinrichtungen der Stadt Wien werden Wege aufgezeigt, wie der drohende Wohnungsverlust noch abgewendet werden kann. Die Bilanz fällt positiv aus: Bereits im ersten Jahr wurde das neunköpfige Team der Sozialen Wohnungssicherung in 852 Fällen aktiv, in 689 Fällen konnten die Betroffenen vor einer Delogierung bewahrt werden. »Das entspricht einer Erfolgsquote von mehr als 80 %«, freut sich Ludwig.
Jeder vierte betreute Fall betrifft Familien mit minderjährigen Kindern, jeder fünfte junge Erwachsene unter 30. Der durchschnittliche Mietrückstand, wenn bereits eine Räumungsklage eingebracht wurde, beträgt rund 3.000 Euro.