Aktienmärkte hatten im Vorjahr trotz der Volatilitäten die Nase vorn. Die Wiener Börse überraschte mit solider Performance. Doch auch das erwartete zarte Wirtschaftswachstum kann nicht darüber hinwegtäuschen: Die Krise ist noch nicht ausgestanden. Wo lohnen sich also Investments?
Gemessen an der Vielzahl an Katastrophen – Griechenland, Ukraine, China, Flüchtlinge – war 2015 kein schlechtes Jahr. Die Wiener Börse profitierte nach zwei enttäuschenden Jahren von der robusten Konjunktur in Osteuropa und hängte mit einem deutlichen Kursgewinn von elf Prozent die Börsen in Frankfurt, New und Tokio ab. Doch auch in diesem Jahr müssen sich Anleger auf unruhige Zeiten gefasst machen.
Geopolitische Spannungen, der starke Dollar und das Überangebot an Rohstoffen können an den internationalen Kapitalmärkten weiterhin für überraschende Kurssprünge sorgen. Vor allem der niedrige Ölpreis löst bereits Turbulenzen in einigen Staatshaushalten aus – Exporteure geraten unter Druck, große Importeure wie Indien kämpfen mit der Aufwertung ihrer Währung. Die US-Notenbank hat erstmals seit zwölf Jahren die Zinsen erhöht, während die Europäische Zentralbank weiter an der Nullzinspolitik festhält.
Dazu kommt der Absturz der Börsen und der Konjunkturdaten in China, das als größter Abnehmer von Rohstoffen nicht wirklich beruhigend für die westlichen Industrieländer agiert. Es bleibt turbulent. Interessanter Nebenaspekt: Trotz anhaltender Krisenindikatoren im gesamtwirtschaftlichen Umfeld konnten Gold und Silber ihrer Zuschreibung als sicherer Hafen nicht gerecht werden. n