Das Online Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com hat sich den österreichischen Dschungel aus Titeln und akademischen Graden zum Anlass genommen, 500 Österreicher zu ihrer Meinung über Titel und deren Träger zu befragen. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass Titel im österreichischen Berufsleben zumindest eher wichtig sind.
Im Privatleben wird der Titel als eher nebensächlich empfunden. Hier ist es den meisten Titel-dekorierten Österreichern auch völlig unwichtig, mit diesem angesprochen zu werden. Personen mit Titel eilt natürlich auch ein Ruf voraus. Sie werden vor allem als machthungrig, beruflich erfolgreich und selbstbewusst gesehen.
Egal ob Mag., Dr. oder Dipl.-Ing. – Titel gibt es in Österreich zur Genüge. 56,2 Prozent der befragten Österreicher zwischen 14 und 69 Jahren denken, dass in Österreich ein Titel im Berufsleben zumindest eher wichtig ist. 13,6 Prozent halten sie hingegen für überhaupt nicht wichtig. Im Privatleben scheint der Titel keine große Bedeutung zu haben - 43,8% Befragten meinen, dass der Titel im Privatleben gar keine Rolle spielt. Nur 6 Prozent halten ihn auch im Privatleben für sehr wichtig
Ein Titel zeugt von Machthunger und beruflichem Erfolg
Klischeebehaftet sind Titel und ihre Träger allemal. „So halten 64 Prozent der Befragten Personen mit einem Titel für machthungriger als Personen ohne Titel“, erklärt Marketagent.com Geschäftsführer Thomas Schwabl. Weiters werden Sie als beruflich erfolgreicher (61,8%), selbstbewusster (58,0%), zielstrebiger (54,2%), durchsetzungsstärker (47,6%) und intelligenter (41,6%) wahrgenommen. Umgekehrt hält aber nur knapp jeder fünfte Österreicher Titelträger für sehr praxisbezogen (18,6%) und nur etwas mehr als jeder Siebente (13,2%) schreibt ihnen mehr Hausverstand (13,2%) als ihren nicht-titelgeschmückten Mitbürgern zu. Auch als sympathischer (9,6%), humorvoller (9,0%) und einfühlsamer (8,0%) werden sie nur von den wenigsten wahrgenommen.
Einzig im Job wird Wert auf den Titel gelegt
Privat legt keiner der befragten Titelträger Wert darauf, mit Titel angesprochen zu werden. Auch beim Schriftverkehr sind es nur 7,1 Prozent, denen die Nennung ihres Titels in diesem Zusammenhang wichtig ist. Beruflich sieht es etwas anders aus. Hier bestehen 8,6 Prozent darauf, mit ihrem Titel angesprochen zu werden und jeder Vierte (25,7%) möchte mit Titel angeschrieben werden.
Am häufigsten verwenden die Titel-geschmückten unter den Befragten diesen bei geschäftlichen Unterlagen (70%), geschäftlichen E-Mails (58,6%) und beim beruflichen Ausfüllen von Formularen (58,6%).
Einen wirklichen Vorteil durch ihren Titel hatte ihrem eigenen Empfinden nach bisher zumindest die Hälfte (52,9%) der österreichischen Titelträger. 45,7 Prozent geben an, dass ihnen ihr Titel bisher weder genützt noch geschadet hätte. Eher geschadet hat er lediglich 1,4%.
Ein Titel erzeugt eine gewisse Ehrfurcht
Eine gewisse Ehrfurcht vor Personen mit Titel ist in Österreich erkennbar. Mehr als jeder Zweite (53,4%) begegnet Titelträgern anders als Personen ohne Titel - 49 Prozent „manchmal“, 4,4 Prozent tun dies sogar „immer“.
77,2% geben an, Personen mit Titel im Berufsleben mit diesem auch anzusprechen. Im Privatleben tut dies dagegen nur gut jeder Dritte (35,2%).Zwei von drei Österreichern ohne Titel fühlen sich zumindest fallweise benachteiligt gegenüber Titelträgern. 6 Prozent häufig, 21 Prozent hin und wieder, 39 Prozent zumindest selten.
Studiensteckbrief:
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