Sonntag, Dezember 22, 2024

»Herausforderung der Schaffung eines einheitlichen Binnenmarktes für elektrische Energie«, sieht TIWAG-Vorstandsdirektor Erich Entstrasser in einem Kommentar.

Der Strommarkt und die Stromversorgungsunternehmen leiden aktuell stark unter der mangelhaften Umsetzung der deutschen Energiewende. Die Überförderung alternativer Erzeugungsanlagen und deren Entlassung aus jeglicher Systemverantwortung (Einspeisevorrang, Netzausbau) haben zu einem massiven Strompreisverfall geführt, der nicht in der Kostenstruktur der Erzeugungsanlagen begründet ist. In der Folge wurden Unternehmenswerte in Milliardenhöhe vernichtet und wird aktuell in Deutschland mehr CO2 bei der Stromerzeugung emittiert als vor der Energiewende.

Die Herausforderung der nächsten Jahre wird sein, trotz dieser Marktverzerrungen die von der EU-Kommission forcierte Schaffung eines einheitlichen Binnenmarktes für elektrische Energie voranzutreiben. Nur damit kann im Sinne eines optimierten Ganzen sichergestellt werden, dass in jedem Mitgliedstaat jene Energieträger – Wasser, Wind, Sonne und andere – zur nachhaltigen Erzeugung elektrischer Energie eingesetzt werden, die dort günstig vorhanden sind. Der Ausgleich über die Solidargemeinschaft der Mitgliedstaaten gewährleistet die Versorgungssicherheit in der EU.

Um dies zu erreichen, darf der derzeit bestens funktionierende, einheitliche Strommarkt in Deutschland und Österreich als Nukleus für den europäischen Strombinnenmarkt und als Musterbeispiel für die Marktintegration der fluktuierenden Erzeugung der neuen »Alternativen« mithilfe der hocheffizienten Pumpspeicheranlagen in den Alpen nicht aus kurzsichtigen Überlegungen in Frage gestellt werden.

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