Nach einer Phase der vorsichtigen Annäherung an Cloud-Computing haben Unternehmen und Organisationen ihre Scheu abgelegt. Neben traditionellen IT-Systemen kommen Private Clouds sowie Public-Cloud-Dienste unterschiedlicher Anbieter zum Einsatz. Eine Lösung, mit der sich alle diese Ressourcen „orchestrieren“ lassen, ist unverzichtbar. Ein Kommentar von Wilhelm Petersmann, Fujitsu
In der Studie „The State of Orchestration 2018/19“ von Fujitsu (Link) gaben 65 Prozent der Unternehmen an, dass sie mittlerweile eine „Cloud-First“-Strategie verfolgen. Das heißt, für jeden Workload wird zuerst die Frage gestellt, ob man diesen in der Cloud betreiben kann. Allerdings beschränken sich nur wenige Unternehmen darauf, auf einen einzelnen Cloud-Service-Provider zurückzugreifen. Vielmehr geht die Entwicklung in Richtung „Multi-Cloud“, also den Einsatz von Cloud-Services unterschiedlicher Anbieter. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass es Unternehmen vermeiden wollen, von einem Provider abhängig zu werden.
Komplexes Management
Eine Multi-Cloud-Umgebung stellt hohe Anforderungen an das Management, weil Cloud-Service-Provider in der Regel unterschiedliche Verfahren nutzen. Das gilt beispielsweise für die Log-in-Methoden sowie die Art, wie Virtual Machines, Speicherressourcen oder Netzwerkfunktionen konfiguriert und verwaltet werden. Die gleiche Problematik ergibt sich beim Monitoring und Backup. Aufwändig in Multi-Cloud-Strukturen ist wegen der unterschiedlichen Abrechnungsverfahren und Nutzungsparameter für Services auch das Kostenmanagement. Außerdem müssen die herkömmlichen IT-Systeme im Rechenzentrum berücksichtigt werden. De facto haben es IT-Fachleute daher mit einer hybriden IT-Infrastruktur zu tun: Public-Cloud-Services, Private-Cloud-Diensten sowie einer traditioneller IT-Umgebung. Eine solche Infrastruktur zu verwalten, ist zweifellos eine Herausforderung.
Lösung: Orchestration von Multi-Cloud-Umgebungen
Einen Ausweg bieten Lösungen für die Orchestrierung von Multi-Cloud- und Hybrid-IT-Umgebungen wie Fujitsu Cloud Services Management. Eine solche Plattform ermöglicht es Nutzern, definierte Ziele zu erreichen, effektives Kostenmanagement zu betreiben sowie Compliance-Regeln einzuhalten. Das setzt voraus, dass die IT-Abteilung die volle Kontrolle über die genutzten Cloud-Ressourcen hat. Mit einer Orchestrierungslösung lässt sich beispielsweise der Aufbau einer „Cloud-Schatten-IT“ durch Fachabteilungen vermeiden.
Eine Orchestration-Lösung für eine IT-Umgebung, die Multi-Cloud-Komponenten und eine herkömmliche IT-Infrastruktur umfasst, hat eine modulare Struktur, sodass IT-Fachleute nach Bedarf die benötigten Funktionsblöcke wählen können. Eine weitere Anforderung ist, den gesamten „Stack“ abzudecken, von den IT-Services bis zu den eingesetzten IT- und Cloud-Technologien. Nur dann ist es möglich, die Ressourcen auf geänderte Geschäftsanforderungen abzustimmen und gleichzeitig IT-Security- und Compliance-Vorgaben einzuhalten.
Eine Brücke zwischen den IT-Welten
Für Nutzer von Multi-Cloud- und Hybrid-IT-Umgebungen zahlt sich der Einsatz einer Orchestrierungsplattform nachweislich aus. Auch das ist ein Resultat der Studie von Fujitsu, bei der Unternehmen in Europa, den USA und Australien befragt wurden. Mehr als 60 Prozent der Firmen führten eine höhere Transparenz und verbesserte Kontrollmöglichkeiten ihrer Infrastruktur als Vorteile an. Rund die Hälfte der Unternehmen verzeichnete zudem niedrigere Kosten.
Ein Multi-Cloud-Management sollte sich jedoch nicht alleine darauf beschränken, Werkzeuge für die Verwaltung einer Hybrid-IT- oder Multi-Cloud-Umgebung bereitzustellen. Mindestens ebenso wichtig ist, dass der Anbieter dabei unterstützt, die passenden Cloud-Services zu finden und zu implementieren. Cloud-Spezialisten wie Fujitsu übernehmen die Rolle von Ratgebern, die Unternehmen gewissermaßen IT- und Cloud-Lösungen als Managed Service zur Verfügung stellen. Das schließt Beratungsleistungen mit ein, zudem das Hosting von Cloud-Diensten in Rechenzentren, die Integration von IT-Prozessen und Daten sowie das Workload-Management.
Ein Cloud-Services-Management ist viel mehr, als nur ein Management-Tool. Es schlägt eine Brücke zwischen den IT-Welten, die ein Großteil der Unternehmen heute nutzt: Cloud-Services und „Legacy-Systeme“ im Rechenzentrum.