Der Trend ist unübersehbar: Die Nachfrage nach kleinen Wohnungen und kompakten Grundrissen steigt. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von der schlichten Finanzierbarkeit bis zum höheren Wohlfühlfaktor.
Ein Kommentar von Thomas Hussl, Geschäftsführer Raiffeisen WohnBau.
Nicht zuletzt aufgrund eines sozialkritischen Hollywood-Blockbusters ist der Begriff »Downsizing« aktuell wieder in aller Munde. Die heimische Bau- und Immobilienbranche beobachtet diesen internationalen Trend bereits seit einigen Jahren und sieht auch in Österreich die Nachfrage nach kleineren Wohnungen steigen. Das mag einerseits sicherlich an der steigenden Anzahl der Single-Haushalte liegen, aber natürlich spielen auch die steigenden Preise für Grundstücke und Baukosten eine maßgebliche Rolle. Denn je kleiner eine Wohnfläche ist, desto geringer fallen die Anschaffungskosten und langfristig natürlich auch die Betriebs- und Instandhaltungskosten aus.
»Ballast« abwerfen
Aber hinter dem Trend »Downsizing« stecken auch noch andere Beweggründe. Immer mehr Menschen entschließen sich bewusst dazu, schonend mit begrenzten Ressourcen umzugehen. Dazu zählen nicht nur das verfügbare Einkommen und wertvolles Bauland, sondern auch die eigene Zeit. Denn je weniger Zeit jemand mit Staubsaugen oder Rasenmähen verbringen muss, desto mehr Zeit bleibt für »Quality Time« mit Freunden, der Familie oder für Hobbys. Immer wieder schwärmen ältere Kunden, deren Kinder bereits ausgezogen sind, davon, dass sie durch den Umzug in eine kleinere Wohnung »Ballast« abwerfen konnten und sich durch einen minimalistischeren Lebensstil auf das Wesentliche konzentrieren können. Gerade auch alleinstehende ältere Menschen fühlen sich in kompakteren Wohnungen geborgener, denn nicht nur die Einsamkeit fühlt sich in einem großen leerstehenden Haus schlimmer an, auch die Pflege von großen Wohnflächen oder einem großen Garten kann schnell zur körperlichen Belastung werden. Das kompakte Wohnglück passt somit gut zu den sich ändernden Bedürfnissen unserer Gesellschaft.
Smarte Planung
Damit der Wohlfühlfaktor dabei nicht zu kurz kommt, ist smarte Planung gefragt und Architekten, die verstehen, wie man auf einer vergleichsweise kleinen Fläche gut leben kann, ohne auf einen gewissen Wohnkomfort verzichten zu müssen. Neben intelligenten Grundrissen liegt hier in der Planung der Fokus auf der optimalen Nutzung von natürlichen Lichtquellen sowie dem Einsatz von qualitativ hochwertigen und wenn möglich natürlichen Materialien. Echte »Downsizing«-Fans brauchen darüber hinaus eine gut ausgebaute öffentliche Verkehrsinfrastruktur. Denn wer nicht auf einen eigenen PKW angewiesen ist, muss sich auch nicht um Werkstatttermine und Reparaturen kümmern und benötigt keinen teuren Garagenplatz. Damit »weniger letztlich wirklich mehr« ist, müssen daher viele unterschiedliche Faktoren berücksichtigt werden. Die Erfahrung im freifinanzierten Wohnbau zeigt, dass trotz sinkender Quadratmeterzahlen, die Erwartungen der zukünftigen Bewohner an ihren Wohnraum stetig weiter steigen.
Über den Autor: Thomas Hussl ist Geschäftsführer von Raiffeisen WohnBau und entwickelt seit Jahren Wohnbauprojekte in Österreich und im benachbarten Ausland. Raiffeisen WohnBau setzt als Bauträger im freifinanzierten WohnBau den Trend zu kompakten, smarten Grundrissen aktuell in mehreren Projekten um. Eine vollständige Übersicht der aktuellen Wohnbauprojekte von Raiffeisen WohnBau finden Sie auf dem Onlineportal
www.raiffeisen-wohnbau.at