Samstag, Dezember 21, 2024

Österreich hat viele Vorzüge – die hiesige Digitalstrategie gehört nicht dazu. Die Europäische Kommission hat Österreich nicht umsonst auf den zehnten Platz des internationalen Digitalisierungsindex verbannt. Die Digitale Transformation scheint andernorts im Schnellzug durch die Branchen zu rauschen, während sie sich bei uns wie eine Gletscherzunge voran quält. Das muss nicht sein.

Die erste Lektion, die Unternehmen lernen, ist: Nicht jeder ist ein Start-Up, und das ist auch in Ordnung. Start-Ups gelten als fleischgewordene Innovation, gerade bei zukunftsweisenden IT-Konzepten. Sie strotzen nur so vor Flexibilität und Dynamik. Der Grund dafür ist in ihrer Größe zu finden – Start-Ups sind meist im tertiären oder quartären Wirtschaftssektor angesiedelt; sie haben wenig bis kein Gewicht, das sie am Boden hält. In anderen Worten: Alte oder bestehende IT-Systeme gibt es dort nicht. Start-Ups starten direkt mit den neuesten Innovationen aus der Open-Source-Community.

Ein Industrieunternehmen mit Tausend Beschäftigten kann sich natürlich nicht von heute auf morgen in die Cloud katapultieren und völlig auf bestehende Systeme und Legacy-Software verzichten. Zudem wäre es auch höchst unökonomisch, bestehende Systeme, die noch zuverlässig ihren Dienst tun, voreilig auszumustern. Andererseits zeigen Beispiele wie Amazon und der Buchhandel, dass man sich auf alten Pfründen nicht ausruhen sollte, sondern neue Technologie irgendwann adaptieren muss – sonst adaptiert sie die Konkurrenz.

Wie also können Unternehmen neue, innovative Software und bewährte Systeme vereinen? Die Lösung nennt sich hybride IT. Dabei passen Unternehmen Teile innovativer Software an ihre Bedürfnisse an, statt alles auf einmal aufzunehmen. Diese Teile fügen sie dann an bestehende Systeme an. Hier liegt jedoch die Crux: Die Geschwindigkeiten beider Gangscheiben – innovative Entwickler und stabiles Enterprise – passen nicht zueinander. Projekte aus der Open-Source-Community etwa liefern Updates beinahe jeden Tag, während traditionelle Enterprise-Lösungen ein bis zwei Mal im Jahr ein Update erhalten.

Wie lassen sich die beiden Gangscheiben nun kuppeln, ohne dass es den Motor zerlegt? Wir bei SUSE glauben an die Brückenwirkung von Enterprise-Open-Source-Systemen. Open Source bedeutet, dass wir Teil der internationalen schnellen Entwicklungswelt sind. Zugleich sind wir auf Unternehmen ausgerichtet und passen die Open-Source-Lösungen daraufhin an. Wir wählen jene Teile aus, die für Unternehmen relevant sind, und stellen sicher, dass sie stabil funktionieren. Daraus entsteht ein traditionell zuverlässiges und gewartetes Enterprise-System, das sich jedoch aus der innovativen Open-Source-Community speist. Damit haben auch alteingesessene Unternehmen an einer internationalen Gemeinschaft teil, die die Cloud, SaaS und DevOps entschieden mitgestaltet hat.

So können Unternehmen agile Arbeitsmethoden durch eine moderne IT-Infrastruktur und Open-Source-Software umsetzen – ohne Abstriche in Kauf nehmen zu müssen. SUSE bietet dazu Langzeit- und 24-Stunden-Support für Unternehmen sowie Unterstützung in Form eines umfassenden Partnernetzwerks. So kann der Umstieg in die Digitalisierung gelingen – mit Open Source in der richtigen Umgebung.



Über den Autor
Dieter Ferner ist Country Manager von SUSE in Österreich.

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