Christian Doleschal, Managing Director ALE Austria, über "Network on Demand (NoD)". Das Netzwerk lässt sich damit an den tatsächlichen Bedarf von Unternehmen anpassen.
Unternehmen aller Branchen und Größen sind heute vernetzt. Dabei entsprechen die Kosten für das Netzwerk nicht immer dem tatsächlichen Einsatz der Infrastruktur. Eine Netzinfrastruktur aufzubauen, die Unternehmensanforderungen erfüllt und sich flexibel an den jeweiligen Bedarf anpasst, stellt eine Herausforderung dar. Noch schwieriger ist es, die Kosten des Netzwerks an das Auf und Ab des täglichen Geschäfts anzupassen. Ein Cloud-Modell kann hier die deale Lösung, sein um Kosten zu minimieren. Unternehmen zahlen nur noch für jene Netzwerkkomponenten, die sie auch tatsächlich nutzen, einen festen Tagessatz. Und Sie zahlen nichts, wenn ihr Netzwerk mal nicht genutzt wird – zum Beispiel am Wochenende, in den Ferien oder wenn saisonal bedingt weniger los ist. Dieses neue Modell kam zuerst in Australien auf, wo Organisationen mit Saisongeschäft schnell die Vorteile schätzen lernten. Schulen, Betreiber von Skigebieten und Sportstätten, Hotels und viele andere zahlen nur noch für das, was sie tatsächlich einsetzen.
Das Network on Demand (NoD) von Alcatel-Lucent Enterprise ist bereits erfolgreich im Einsatz. So hat die Hotelkette Accor kürzlich mit ALE vereinbart, dass die Kosten für ihr Netzwerk mit WLAN, Ethernet, IP-Telefonie und Video auf Basis der Hotelbelegung abgerechnet werden. Der Vorteil, den Accor mit diesem neuen Cloud-Service erzielt, liegt auf der Hand: Wenn ein Zimmer nicht vermietet ist, muss auch nicht für die Vernetzung in diesem Zimmer bezahlt werden. Durch das auslastungsorientierte Modell richten sich die Kosten an den aktuellen Aktivitäten des Unternehmens und seinem Cash-Flow aus.
Ein Abrechnungsmodell, das den Umsatz berücksichtigt
Inzwischen wird die Cloud-Lösung längst nicht mehr nur von Unternehmen mit Saisongeschäft eingesetzt: In Großbritannien etwa setzt die Regierung auch bereits auf das neue OPEX-Modell. Unternehmen zeigen den Bedarf in dem Maße in die Weiterentwicklung ihrer IKT-Systeme zu investieren, wie ihr Geschäft wächst. Sie verfügen oft nicht über die finanziellen Ressourcen, um langfristige Investitionen zu tätigen, sind aber für einen nutzungsabhängigen Service offen.
Auch für CIOs ist es wichtig, sich mit den Möglichkeiten des “Netzwerks on Demand” auseinanderzusetzen. Durch das Cloud-Modell können potentiell eher Projekte realisiert werden, die ansonsten aufgrund restriktiver Investitionsbudgets nicht zum Tragen kommen würden.
Die Infrastruktur als Service managen
In der Praxis funktioniert das Modell folgendermaßen: Die Netzwerkkomponenten nutzen eine Applikation mit Berichtsfunktion. Sie sendet stündlich eine Meldung an den Anbieter, der das Netzwerk installiert hat. Auf dieser Grundlage erstellt der Anbieter die monatliche Abrechnung. Die Ablesung direkt an der Quelle vorzunehmen, ist kein Problem. Sie basiert auf demselben wirtschaftlichen Modell wie die Bereitstellung eines Internet-Servers. Die Hardware bleibt Eigentum des Anbieters und der Kunde bezahlt für die spezifischen Dienste, die er nutzt, wie Video on Demand oder Ferngespräche. Oft erhalten die Unternehmen auch Funktionen zur Kontrolle ihres Verbrauchs, sodass unliebsame Überraschungen vermieden werden.
Die eingesetzten Werkzeuge ermöglichen es Wiederverkäufern auch, neue Managed Services anzubieten. Denn die neuen Tools dienen nicht nur als Grundlage für die nutzungsabhängige Abrechnung. Sie unterstützen auch bei der Analyse der Netzwerkkosten und liefern Resellern Informationen, mit denen sie ihre Kunden beim noch effizienteren Einsatz ihres Netzwerks beraten können. Derzeit ist dies das einzige Netzwerk-Management-Tool, das die Analyse auch auf Applikationsebene vornimmt, also: Wie wird die Software eingesetzt? Hat das Netzwerk die richtige Größe für diesen Einsatz? Etc. Damit können die Datenflüsse noch präziser priorisiert werden, um dem Anwender jederzeit ein optimales Nutzererlebnis zu bieten.
Um schneller expandieren zu können, kaufen die meisten Unternehmen diese Art von Service bei einem Provider ein. Sie haben natürlich die Option, ihre Mitarbeiter auszubilden und vom Provider nur noch den Zugang zu den Analysen zu erwerben, um ihr Netzwerk dann selbst zu optimieren. Sobald sie die Infrastruktur als Service ansehen, neigen die meisten Unternehmen allerdings dazu, einen Lieferanten zu beauftragen, der den ordnungsgemäßen Betrieb des Netzwerks sicherstellt. Die internen Techniker können ihre Zeit und Aufmerksamkeit dann der Integration von Cloud-Anwendungen wie Salesforce und anderen Unternehmensanwendungen widmen. Wegen der vielen Vorteile, die das neue Modell mit sich bringt, wird vorhergesagt, dass sich bereits 2017 immer mehr Unternehmen für die attraktive nutzungsabhängige Abrechnung ihrer Netzwerkfunktionen entscheiden werden.