Sonntag, Dezember 22, 2024

Über die aktuellen und geplanten Aktivitäten innerhalb und außerhalb des Kerngeschäfts der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und ARE Austrian Real Estate – vom Wohnungsbau über die temporäre Bereitstellung von Notunterkünften in der Flüchtlingskrise bis zu großen Bauprojekten im universitären Bereich – berichtet Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer des BIG-Konzerns, in einem Gastkommentar.

Wohnraum bleibt 2016 stark nachgefragt. Daher werden im Zuge des vergangenen Winter gestarteten Programms der ARE Austrian Real Estate bis 2020 rund zwei Milliarden Euro in die Realisierung neuer Projekte investiert. In naher Zukunft stehen somit österreichweit bis zu 10.000 zusätzliche Wohnungen zur Verfügung. Die ARE wächst also kontinuierlich weiter und steigert darüber hinaus ihren Anteil nicht-öffentlicher Mieter. Dieser Impuls ist auch für die heimische Konjunktur nicht unbedeutend. Zahlreiche Arbeitsplätze werden durch diese Investitionen gesichert – ein nicht unwesentlicher (Neben-)Effekt, zumal die Arbeitslosenzahlen laut Prognosen der Wirtschaftsforscher weiter steigen. Gleichzeitig ist Österreich mit einer besonderen Herausforderung konfrontiert. Die Flüchtlingsbewegung stellt sogar ganz Eu­ropa auf die Probe.

Für die BIG sind solche Rahmenbedingungen gleichzeitig eine Chance. Profession des Konzerns ist, Raum nach marktorientierten Kriterien zur Verfügung zu stellen. Das gilt selbstverständlich auch während der Flüchtlingskrise. Seit Beginn des Vorjahres wurde das Portfolio systematisch durchfors­tet. In zahllosen Stunden haben Mitarbeiter der BIG enormen Einsatz gezeigt, um einen Teil zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beizutragen. Innerhalb kürzester Zeit wurden teilweise über Nacht viele Häuser hergerichtet und aufgesperrt. Mittlerweile werden fast 110.000 Quadratmeter Gebäudefläche von Bundes-, Landes-, oder karitativen Organisationen genutzt. Zahlreiche weitere Unterbringungsmöglichkeiten wurden angeboten. Langfristig betriebene Quartiere vermietet die BIG nach dem üblichen Modell.

Bei vielen Notunterkünften handelt es sich aber um temporäre Leerstände, also beispielsweise in Planung befindliche Projektentwicklungen.  Diese Immobilien werden mietfrei zur Verfügung gestellt.  Die BIG kommt damit ihrer Verpflichtung einer marktadäquaten Bewirtschaftung des Portfolios nach und hilft gleichzeitig rasch, unbürokratisch und effizient. Niemand kann derzeit seriös prognostizieren, wie sich die Lage weiter entwickelt. Es gilt damit so schnell wie möglich weitere Unterbringungsmöglichkeiten für tausende Asylwerber zu schaffen. Intelligente Lösungen, deren Charme in einer späteren Umnutzung unter möglichst geringem Aufwand liegt, könnten beitragen, den Engpass zu beheben. Eine eigene Arbeitsgruppe in der BIG widmet sich der Evaluierung dieses Themas.

»Außertourliche« Herausforderungen wie die Flüchtlingskrise haben aber keinen Einfluss auf das Kerngeschäft des BIG-Konzerns. Insgesamt werden die Investitionen des Konzerns im Jahr 2016 nur leicht zurückgehen. Trotz anhaltender konjunktureller Schwäche und daraus resultierenden geringen Steueraufkommens bleiben die Aufträge der Bundesinstitutionen stabil. Vor allem im universitären Bereich sind einige große Bauprojekte – deren Realisierung lange offen war – in greifbare Nähe gerückt. Aber auch bei den Schulen oder bei den Sonderimmobilien wird nach wie vor kräftig gebaut. Alleine im ersten Halbjahr 2016 sind zahlreiche Spatenstiche, wie beispielsweise an dem Gymnasium Josefstraße in St. Pölten, geplant.

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