Das Internet der Dinge hat die Welt im Sturm erobert. Kaum ein Bereich bleibt davon unberührt. Spannend ist aber nicht so sehr das, was heute schon Realität ist, sondern vielmehr die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten für die Zukunft. Von Brandon Satrom, Telerik.
Entfernt man die glitzernde Verpackung vom Internet der Dinge, kommt sein grundlegendes Wesen zum Vorschein: Der Einsatz von Informationstechnologie in mobilen Umgebungen. Das Internet der Dinge ist nichts anderes als eine evolutionäre Weiterentwicklung von Mobile Computing. Allerdings geht es um weit mehr als nur Mobilität. Bei Mobile Computing nehmen Benutzer ihre Geräte als Arbeitsmittel überall hin mit. Im Internet der Dinge werden die Geräte aktiviert und liefern automatisch Informationen oder führen Aktionen aus.
Das Internet der Dinge repräsentiert Verbindungen – allerdings nicht die zwischen Menschen, sondern zwischen Objekten sowie zwischen Objekten und Menschen. Im Unterschied zu den elektronischen Geräten sind diese Objekte in der Lage, sich mit einer Steuerkonsole oder auch untereinander zu vernetzen, um gemeinsam Daten und Dienste zu nutzen. Objekte erfassen Informationen aus ihrer Umwelt, zeichnen sie auf, leiten sie weiter und erhalten anschließend Anweisungen von einer Steuerkonsole.
Damit eröffnet das Internet der Dinge neue Möglichkeiten auf vielerlei Gebieten. Es ist deshalb so attraktiv, weil es Menschen in die Lage versetzt, mit den Objekten in ihrer Umgebung zu kommunizieren und zu interagieren – und zwar auch dann, wenn sie selbst unterwegs sind. Smartphones, genauer gesagt die Apps auf den Smartphones, werden somit zur zentralen Steuerungsinstanz. Sie erfassen Daten, die von anderen stationären und mobilen Objekten stammen und können selbst zum Objekt werden, wenn sie beispielsweise über GPS lokalisierbar sind.
Allerdings ist das Internet der Dinge nur dann für Unternehmen von Interesse, wenn sich daraus ein geschäftlicher Nutzen ergibt. Das fängt bei Anbietern von Smart-Meter- und Smart-Home-Produkten an und reicht über Unternehmen, die sich mit Wearables und Connected Cars befassen bis hin zu Fernwartung und der Überwachung von Produkten und Services in der Wertschöpfungskette, zusammengefasst in dem schillernden Oberbegriff Industrie 4.0.
Entwickler treiben das Internet der Dinge voran
Während viele Unternehmen eine Vorstellung von den Vorteilen solcher Lösungen haben, bedarf es Entwickler, um die Visionen umzusetzen. Entwickler werden so zum entscheidenden Bindeglied zur Realisierung der Potenziale. Sie müssen sich das Konzept zu Eigen machen, es auf reale Anwendungsszenarien anwenden und Ergebnisse liefern.
Es kommt auf die Entwickler an. Sie erstellen simultan Lösungen für mehrere Hardware-Plattformen, Geräte, Betriebssysteme und Frameworks. An Hardware-Plattformen für das Internet der Dinge herrscht kein Mangel, ganz im Gegenteil. Das gleiche gilt für die hardwarespezifischen Entwicklungsumgebungen. Drei bedeutsame Hardware-Plattformen sind der Raspberry Pi, die Arduino-kompatiblen Spark Core & Photon Boards sowie das Intel Edison Board.
Für jede der genannten Hardware-Plattformen gibt es eine Reihe von Entwicklungsumgebungen, die in der Regel Programmiersprachen wie C/C++, Python und JavaScript unterstützen. In vielen Anwendungsszenarien kommt etwa das JavaScript Framework Node.js von Progress zum Einsatz, das beispielsweise auch von der Intel XDK IoT Edition unterstützt wird. Die Intel-Umgebung eignet sowohl für die Entwicklung von serverseitigen Node.js-Anwendungen als auch für JavaScript-Apps, die auf Smartphones oder Tablets laufen. Diese Flexibilität ist ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Auswahl einer Entwicklungsplattform, die einerseits das vorhandene Know-how der Programmierer nutzt und andererseits ein breites Spektrum von Einsatzmöglichkeiten bietet. Aktuell steht das Internet der Dinge erst am Anfang. Mit zukunftsfähigen Tools sind Entwickler dafür bestens gerüstet.
Über den Autor
Brandon Satrom ist Director of Product Management bei Telerik, einer Tochtergesellschaft von Progress.