Vor zehn Jahren ist die Elektroaltgeräteverordnung (EAG-VO) der EU in Kraft getreten, die eine getrennte Sammlung und Verwertung von Elektroaltgeräten vorschreibt. Im Rahmen einer Jubiläums-Pressekonferenz wurde ein Resümee dieser Erfolgsgeschichte gezogen.
„Seit 10 Jahren leistet die Koordinierungsstelle hervorragende Arbeit im Bereich der Altgerätesammlung, es wurden rund 700.000 Tonnen Altgeräte an die entsprechenden Behandlungsbetriebe weitergegeben“, sagte Bundesminister Andrä Rupprechter.
„Österreich liegt in der Abfallvermeidung international im absoluten Spitzenfeld. Die nachhaltig verwerteten Elektrogeräte dienen der österreichischen Wirtschaft als wertvoller Rohstoff, liefern einen großen Beitrag im Aufbau unserer Kreislaufwirtschaft und entlasten unsere Umwelt durch niedrigere CO2 Emissionen“, so Rupprechter weiter. „Ein Vergleich der sicher macht, dass wir auf dem richtigen Weg sind: Für einen Ehering braucht es entweder 10 Tonnen Golderz oder 10 Kilogramm Mobiltelefone.“
Seit dem Inkrafttreten der Elektroaltgeräteverordnung bis zum heutigen Tag wurden in Österreich allein im Rahmen der Haushaltssammlung rund 700.000 Tonnen Altgeräte erfasst und an Behandlungsbetriebe weiter gegeben. Damit wurden insgesamt rund 240.000 Tonnen Eisen, etwa 80.000 Tonnen Kupfer und um die 35.000 Tonnen Aluminium wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt. (Quelle: BOKU).
Neben dieser großen Ressourceneinsparung für die österreichische Wirtschaft ergibt das umgerechnet eine Reduktion von rund 750.000 Tonnen CO2-Äquivalente für unsere Umwelt. Neben der Entfrachtung der Elektroaltgeräte von Schadstoffen (z.B. Schwermetallen) ist dies der beste Beweis für die Sinnhaftigkeit der getrennten Sammlung von Elektroaltgeräten.
Informationsoffensive – Schulkoffer
„In den kommenden Jahren muss es uns gelingen, die Jugend und die städtische Bevölkerung noch verstärkt ins Boot zu holen“, erörterte die Geschäftsführerin der EAK, Elisabeth Giehser. Dazu braucht es weiterhin gezielte Informations- und Bewusstseinsarbeit. „Hier konnten bereits sehr schöne Erfolge durch das große Engagement der Abfallberater und die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit erzielt werden“, so Giehser.
Seit Herbst 2014 wird der neu entwickelte EAG und Altbatterien-Schulkoffer bei den Schulbesuchen der Abfallberater eingesetzt und erfreut sich bei Schülern und Lehrern großer Beliebtheit. „Die Nachfrage war so groß, dass in Kooperation mit den pädagogischen Hochschulen im Frühjahr 2015 ein Leihsystem ins Leben gerufen wurde, wodurch die Schulen den Schulkoffer nun kostenlos direkt ausleihen können. Aufgrund des großen Erfolges und der starken Nachfrage – es sind bereits 130 Schulkoffer bundesweit im Einsatz – wird das Schulkoffer-Projekt fortgesetzt und didaktisch weiterentwickelt“, erklärte Giehser.
Informationsoffensive: Stopp dem illegalen Abfallexport
Ein zweiter bewusstseinsfördernder Themenschwerpunkt wurde 2014 mit der Kampagne „Österreichs Rohstoffe sind kein Müll - Stopp dem illegalem Abfallexport“ gestartet und 2015 fortgeführt. „Damit richten wir einen eindringlichen Appell an die gesamte Bevölkerung, ihre alten Geräte keinesfalls an illegale Sammelbrigaden zu verschenken, die damit wertvolle Rohstoffe ins Ausland verbringen und dort teuer verkaufen“, erklärten Giehser und Krejcik.
Jeder Kühlschrank, jede Waschmaschine, jedes Handy enthält wertvolle Rohstoffe wie zum Beispiel Gold, Aluminium oder Kupfer. „Dabei geht es nicht allein um die Wertschöpfung, die Österreich aus diesen Ressourcen schöpfen kann. Es geht um die Schonung der Umwelt. Nur wer seine alten ausgedienten Geräte zu einer der 2.100 Sammelstellen in Österreich bringt, hat die Sicherheit, dass diese auch einer ordnungsgemäßen ressourcen- und umweltschonenden Verwertung bzw. Weiterverwendung zugeführt werden“, so der abschließende Appell der EAK-Geschäftsführerin.
Mehr Informationen gibt es auf der Website der EAK.