Donnerstag, Juli 18, 2024
Wer Pleite geht, hat sich dies meist selbst zuzuschreiben - auch wenn man nur allzu oft den Spiegel für das Gesicht verantwortlich machen möchte. Zu diesem Schluss kommt der Kreditschutzverband von 1870, der die Gründe heimischer Unternehmenspleiten 2001 veröffentlichte. 34 Prozent der Pleitenursachen waren laut KSV zurückzuführen auf innerbetriebliche Fehler, 27 Prozent auf Fahrlässigkeit, 18 Prozent auf Kapitalmangel und sechs Prozent auf persönliches Verschulden.

Nur in zwölf Prozent der Fällen seien Fehler oder Verlustquellen im außerbetrieblichen Bereich zu suchen. Diese Größenordnungen haben sich seit Jahren kaum verschoben und gelten auch grob für die IT-Branche. Hier spiele das mangelnde Eigenkapital eine unverhältnismäßig große Rolle.

Die Zahlungsunfähigkeit werde meistens durch ein Zusammenwirken verschiedener Faktoren hervorgerufen. Aufgezählt werden gravierende Buchführungsmängel, fehlende betriebswirtschaftliche Sachkenntnis, mangelnde Planung & Steuerung, unzureichend ausgebildete Kontrollsysteme, strangulierende Kalkulationen, impotentes Inkassowesen, zu schnelles Wachstum, Eigenkapitalmangel, unzulängliches Qualitätsmanagement, bis hin zu übermäßigen Ansprüchen im Lebensstandard und wirtschaftskriminelle Handlungen.

Eine objektive Betrachtung der 2.343 untersuchten Fälle des Vorjahres (80 Prozent der eröffneten Unternehmenspleiten österreichs) zeige, dass überall die Insolvenzreife schon vor den Terroranschlägen des 11. Septembers gegeben war. Gleichzeitig wurde betont, dass in österreich die überlebensquote der neu gegründeten Unternehmen sehr hoch sei. Der Anteil der Insolvenzen an der Zahl aller Unternehmen belaufe sich auf nicht einmal zwei Prozent.

Ein Unternehmen erfolgreich zu führen funktioniere auf jeden Fall nicht mit "Management by Hubschrauber": über allem schweben, mit Getöse zeitweise Bodenkontakt aufnehmen, dabei gehörig Staub aufwirbeln und dann wieder abheben. Gefragt seien tatendurstige Führungspersonen, die Realismus und Kreativität verbinden und sich den Mühen der Ebene unterwerfen.

Meistgelesene BLOGS

Alfons A. Flatscher
21. März 2024
 Mit KI-Technologien bleibt kein Stein auf dem anderen. Ganze Berufsstände, die sich bisher unangreifbar fühlten, geraten plötzlich in eine Krise. Legionen von Programmierern arbeiten gerade an d...
Firmen | News
25. März 2024
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Unternehmen weltweit erkennen zunehmend die Bedeutung von KI für ihre Produktivität und W...
Andreas Pfeiler
27. März 2024
Die Bundesregierung hat ein lang überfälliges Wohnbauprogramm gestartet. Ausschlaggebend dafür war ein Vorschlag der Sozialpartner, der medial aber zu Unrecht auf einen Punkt reduziert und ebenso inte...
Redaktion
09. April 2024
Die Baubranche befindet sich gerade in einem riesigen Transformationsprozess. Dabei gilt es nicht nur, das Bauen CO2-ärmer und insgesamt nachhaltiger zu gestalten, sondern auch Wege zu finden, wie man...
Firmen | News
27. Mai 2024
Die Zeiten, in denen man eine Bankfiliale besuchen musste, um sich über finanzielle Produkte zu informieren, sind längst vorbei. Heute, in einer Ära, in der praktisch jede Information nur einen Klick ...
Fujitsu
05. April 2024
Die IT-Landschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Früher dominierten zentralisierte Rechenzentren, ein neuer Trend favorisiert nun aber eine verteilte IT-Infrastruktur. Diese erstreckt...
Bernd Affenzeller
02. Juni 2024
Am 9. Juni findet in Österreich die Wahl zum Europäischen Parlament statt. Überschattet wird der Wahlkampf derzeit von Vorwürfen gegen die grüne Kandidatin Lena Schilling. Trotz der heftigen Turbulenz...
Marlene Buchinger
21. April 2024
Derzeit gibt es Unmengen an Schulungsangeboten und ESG-Tools schießen wie Pilze aus dem Boden. Anstelle das Rad neu zu erfinden, lohnt es sich bestehende Strukturen zu neu zu denken. Herzlich Willkomm...

Log in or Sign up