Kurz vor Weihnachten sei das Handelssystem geliefert und in den vergangenen Wochen auf Herz und Nieren getestet worden. In den nächsten Tagen beginne die Handelssimulation. Die werde ungefähr vier Wochen dauern, danach gehe das Spotmarktsystem in Produktion. Systembetreiber ist übrigens die X-Trade, an der der Softwareprovider Smart Technologies und die Wiener Börse zu je 45 Prozent beteiligt sind. Die restlichen zehn Prozent hält die Kontrollbank.
Neben dem Stundenhandel sollen ehestmöglich das Clearing für außerbörsliche Termingeschäfte (OTC-Clearing) sowie der Handel mit Kleinwasserkraftzertifikaten angeboten werden. Das bei Letzterem gegebene Problem der uneinheitlichen Bestimmungen in den Ländern geht Nießen offensiv an: "Wir wollen ein länderübergreifendes Meeting organisieren, um mögliche Lösungen zu diskutieren." Auch mit der E-Control will Nießen diesbezüglich reden. Zuversichtlich gibt er sich, was die Einhaltung des Businessplanes betrifft: Die Wiener Börse habe rund eine halbe Million Euro in die EXAA investiert. "Schwarze Zahlen wollen wir 2004 schreiben, mit Abschluss des Geschäftsjahres 2006 sollten wir auch die Anlaufinvestitionen wieder herinnen haben."
Noch nicht alles unter Dach und Fach ist indessen bei der geplanten Fusion der deutschen Strombörsen EEX und LPX. Letztere stehe zwar "Gewehr bei Fuß", betont deren Geschäftsführer Carlhans Uhle. Der Aufsichtsrat habe die Fusion abgesegnet, auch den Konsozialvertrag hätten die LPX-Vertreter unterschrieben. Er hoffe, dass auch seitens der EEX bis Mitte Februar alles klar sei: "Es wäre wünschenswert, wenn die Dinge zu einem Abschluss kämen." Verschlossener ist EEX-Chef Hans Schweickardt: Bis der Deal unter Dach und Fach sei, wolle er nichts sagen, lässt er ausrichten.