Sonntag, Dezember 22, 2024

Wer war als Kind nicht begeistert von den teilweise fast exotisch anmutenden US-Schlitten, die durch die Hollywood-Filme der 40er-, 50er- und 60er-Jahre rollten? Mit Holzvertäfelungen, Heckflossen und ihrer beeindruckenden Größe waren sie für viele der Inbegriff des amerikanischen Traums. Report(+)PLUS hat einige dieser Legenden zusammengetragen und präsentiert mit Cadillac, Dodge, Oldsmobile & Co den Stoff, aus dem die Träume der Vergangenheit waren.

Chevrolet Corvette (1960)
Es war zwar nicht der erste, für viele Experten aber der erste ernst zu nehmende amerikanische Sportwagen. Dem Vergleich mit der europäischen Konkurrenz aus England oder Italien hielt die Corvette aber trotzdem lange nicht stand. Folgerichtig war die C1 aus wirtschaftlicher Sicht ein Flop. Statt der geplanten 10.000 Stück wurden jährlich nur knapp 4.000 Autos gebaut, und selbst davon erwies sich rund ein Drittel als Ladenhüter. Erst 1958 konnten erstmals schwarze Zahlen geschrieben werden. Heute gilt die Ur-Corvette als einer der schönsten je gebauten Sportwagen und ist ein begehrtes Sammlerstück.

Chrysler Town Country (1941)

Der Chrysler Town & Country ist Teil jener legendärer „Woodies“, die in Europa weitgehend unbekannt waren und deren ästhetischer Mehrwert sich dem Nicht-Amerikaner auch nicht wirklich erschließt. Die Chrysler-Variante eines Kombis mit Holzaufbau war 1941 der erste Woody mit Blechdach. Von 1946 bis 1950 wurden auch Limousinen, Coupés und Cabriolets unter diesem Namen angeboten. Die Herstellung des ursprünglichen Town & Country mit Holzaufbau endete 1950.

Studebaker Wagonaire (1963)
Der Studebaker Wagonaire wurde von 1963 bis 1966 in South Bend, Indiana, produziert. Mit dem Wagonaire versuchte sich der in Europa weitgehend unbekannte Hersteller noch einmal gegen das drohende Aus zu stemmen. Erfolglos, 1966 zog sich das vom deutschstämmigen Farmer Henry Studebaker gegründete Unternehmen aus der Automobilproduktion zurück. Mit dem Wagonaire wurde ein Erbe hinterlassen, das vor allem für seine markante Dachkonstruktion berühmt wurde. Die hintere Dachpartie verschwand bei Bedarf wie ein Schiebedach im vorderen Dachteil und machte den Wagonaire quasi zum Pick-up.

Cadillac Coupe deVille (1957)
Kaum eine andere Marke repräsentiert die amerikanische Autoindustrie besser als Cadillac, im Positiven wie im Negativen. Der wirtschaftliche Aufschwung Detroits zur »Motor City« ist ebenso mit dem Namen Cadillac verbunden wie der Absturz der gesamten Industrie und die teilweise Verstaatlichung des Mutterkonzerns General Motors. Ganz plötzlich stand Cadillac für nicht mehr zeitgemäße, spritschluckende PS-Monster, die mit der europäischen und asiatischen Konkurrenz nicht mehr mithalten konnten. Ganz anders die Situation in den 50er- und 60er-Jahren: Damals war Cadillac das Synonym für Erfolg. Prestigemodell war das CoupeDeVille, ein zweitüriges Hardtop-Coupé mit ungemein luxuriöser Ausstattung. Bis 1993 brachte es das Coupe DeVille auf stolze elf Generationen, die 1957 und 1958 produzierte dritte Generation leistete beachtliche 300 PS.

Ford Mustang (1966)
Der 1964 erstmals vom Stapel gelaufene Ford Mustang begründete die in den USA besonders begehrte Pony-Car-Klasse – vorne lang, hinten kurz und mit jeder Menge Power unter der Haube. Der Mustang war für Ford von Anfang an ein Riesenerfolg. Der Rekord von 680.000 verkauften Einheiten im ersten Modelljahr ist bis heute ungebrochen. Weltweit berühmt wurde der Mustang spätestens mit dem Film »Bullitt«. Ganze zehn Minuten dauert die wahrscheinlich berühmteste Autoverfolgungsjagd der Filmgeschichte. In seinem schwarzen Ford Mustang versucht Steve McQueen alias Lieutenant Frank Bullitt vom San Francisco Police Department, die Mafiaschergen in einem Dodge Charger abzuschütteln. Die Dreharbeiten für diese Sequenz dauerten drei Wochen. In vielen Einstellungen saß tatsächlich der Amateur-Rennfahrer McQueen am Steuer des aufgemotzten Mustang, nur in besonders heiklen Szenen übernahm Stuntman Bud Ekins.

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