Mit dem Zertifikatslehrgang NPO Management reagiert Upstairs Management auf die wachsende Bedeutung von Non-Profit-Organisationen.
Die Upstairs Management GmbH bietet unter der Leitung des ehemaligen Geschäftsführers des Bewährungshilfe-Vereins Neustart und nunmehrigen Bundesgeschäftsführers der Bio Austria, Wolfgang Hermann, einen Zertifikatslehrgang NPO Management an. Der Zertifikatslehrgang wendet sich an Führungskräfte bzw. Nachwuchsführungskräfte im Non-Profit-Bereich und der öffentlichen Verwaltung. Ziel ist es, Managementkenntnisse zu aktualisieren, auszuweiten und zu vertiefen. »Basierend auf dem vorhandenen Wissensstand vermittelt der Lehrgang vertiefendes Wissen und aktuelle Instrumente bezüglich Management, Recht, und sozialer Kompetenz«, erklärt Lehrgangsleiter Wolfgang Hermann. Die Lehrinhalte reichen von Themen wie Strategisches Management, Führung und Organisation über die Bereiche Rechnungswesen und Gesellschaftsrecht bis hin zum Konfliktmanagement.
Die Lehrgänge finden im Winter- und Sommersemester statt, umfassen 150 Unterrichtseinheiten (86 Einheiten im Präsenzstudium; 64 im Fernstudium) und werden berufsbegleitend abgehalten.
Wolfgang Hermann, Leiter Zertifikatslehrgang NPO Management, im Interview.
(+) plus: Worin unterscheidet sich die Führung eines Non-Profit-Unternehmens von der eines klassisch gewinnorientierten Unternehmens?
Wolfgang Hermann: Wie andere Unternehmen auch müssen Non-Profit-Unternehmen ihre Kunden samt ihren Bedürfnissen konkret definieren und sich daran ausrichten. Dies ist jedoch im NPO-Bereich eine besondere Herausforderung, da die Auftraggeber und Zahler zumeist nicht zugleich die Leistungsempfänger sind. Beispielsweise stammen die finanziellen Mittel der »Zahler« aus Beiträgen der öffentlichen Hand bzw. aus Mitglieds- oder Spendenbeiträgen. Die Leistungsempfänger hingegen sind jene, deren Interessen vertreten werden, deren Lebensumstände verbessert werden oder an deren persönlicher Entwicklung gemeinsam gearbeitet wird. Durch die damit verbundenen, in der Regel gegenläufigen Erwartungshaltungen sind Konflikte im jeweiligen Zielsystem der NPO vorprogrammiert. Diese besonderen Bedingungen stellen für die Führung und Steuerung eine besondere Herausforderung für das NPO-Management dar.
(+) plus: Wie bereitet der Lehrgang NPO-Management auf diese speziellen Herausforderungen vor?
Hermann: Indem vom strategischen Management bis ins operative Management die vielfältigen NPO-Aspekte berücksichtigt werden. Das reicht von der Managementkompetenz über die Rechtskompetenz, die soziale Kompetenz bis zur Methodenkompetenz. Damit wird es möglich, ein umfassendes NPO-Zielsystem zu entwickeln und umzusetzen.
(+) plus: Welche Rolle werden Non-Profit-Unternehmen aus Ihrer Sicht in Zukunft spielen?
Hermann: Da immer öfter erkannt wird, dass für die wachsende Zahl an gesellschaftlich relevanten Problemstellungen rein staatliche oder rein wirtschaftliche Lösungen nicht ausreichend sind, wird dieser Bereich weiter rasch wachsen und nimmt aus diesem Grund sowohl in der Praxis als auch in der Lehre einen immer größeren Stellenwert ein. NP-Organisationen wird das Potenzial zugeschrieben, gesellschaftliche Probleme besser lösen zu können als der Staat oder gewinnorientierte Unternehmen, indem alle Beteiligten unmittelbarer mit ihren Bedürfnissen ins NPO-Zielsystem aufgenommen werden können und ein transparenter Interessensausgleich möglich ist.