So sind die Gesamtverbindlichkeiten der Pleite gegangenen Unternehmen in den vergangenen drei Quartalen um 3,6 Prozent auf 2,6 Mrd. Euro zurückgegangen, die Zahl der von den Firmenzusammenbrüchen betroffenen Dienstnehmer sank um neun Prozent auf 19.100. Würde man die Libro-Pleite herausrechnen, die schon in der Insolvenzstatistik 2001 aufgeschienen ist, so lägen die Passiva 2002 gar 15 Prozent und die Zahl der Dienstnehmer sogar um 20 Prozent unter den Vorjahreszahlen, schreibt der KSV.
Neben Libro wurden von Q1 bis Q3 an Großinsolvenzen die Pleiten der Grazer AE Energietechnik, der Cybertron Telekom, des Wiener Immobilienentwicklers Alaa Abouelenin, der KPNQWest Austria Gruppe sowie der Speditionsfirma Incontrans verzeichnet. Für die Zukunft erwartet der KSV eher positive Effekte aus der Hochwasserkatastrophe, durch die ca. vier Mrd. Euro Soforthilfe ausgeschüttet worden sind, was einen - wenn auch kleinen - Impuls für die österreichische Wirtschaft darstelle.
Die Kaufzurückhaltung der Konsumenten nach der Euroeinführung sollte sich nach Ansicht der Kreditschützer ebenfalls wieder legen. Allerdings sei dies noch kein Grund für Euphorie, schreibt der KSV: "Erfahrungsgemäß sind es die Monate Oktober und November, die immer reiche Ernte unter den österreichischen Unternehmen halten." Daher müsse österreich erst über die Runden kommen, um ein abschließendes Urteil zum Insolvenzverlauf 2002 geben zu können.