Von der Corvette über Mercedes 230 SL bis hin zum Porsche 911: Viele legendäre Modelle berühmter Hersteller feiern 2013 ein rundes Jubiläum. Report(+)PLUS präsentiert prominente Geburtstagskinder.
■ Corvette C1: Es war zwar nicht der erste, für viele Experten aber der erste ernstzunehmende amerikanische Sportwagen. Dem Vergleich mit der europäischen Konkurrenz aus England oder Italien hielt die Corvette aber trotzdem lange nicht stand. Folgerichtig war die C1 aus wirtschaftlicher Sicht ein Flop. Statt der geplanten 10.000 Stück wurden jährlich nur knapp 4.000 Autos gebaut, und selbst davon erwies sich rund ein Drittel als Ladenhüter. Erst 1958 konnten erstmals schwarze Zahlen geschrieben werden. Der Grundstein für die Legende wurde aber bereits 1953 mit der Präsentation der Corvette C1 gelegt.
■ Maserati Quattroporte: Fast so etwas wie britisches Understatement hat die heutige Fiat-Tochter Maserati bei der Präsentation ihres neuesten Modells im Jahre 1963 durchsickern lassen. Schlicht »Viertürer« nannten die sonst durchaus überschwänglichen Italiener ihre viertürige Sportlimousine, die unter ihrem eleganten Blechkleid rasante 260 Pferdestärken versteckte. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 220 km/h war der Maserati Quattroporte die schnellste Limousine ihrer Zeit. Die sechste Generation des Viertürers wurde eben in Detroit vorgestellt. Das Topmodell leistet 530 PS, die Tachonadel bleibt erst jenseits der 300er-Marke stehen.
■ Mercedes 230 SL: Es gibt ja viele Sternträger mit dem Kürzel SL. Der berühmteste ist wahrscheinlich der 300 SL, aber direkt dahinter reiht sich wahrscheinlich schon der 230 SL ein. Das 1963 präsentierte zweisitzige Cabriolet erhielt wegen seines zusätzlich lieferbaren, nach innen gewölbten Hardtops den Spitznamen »Pagode«. Schon damals punktete der SL ganz Mercedes-typisch mit reichhaltiger Komfort- und Sicherheitsausstattung. Der 230 SL verfügte über eine steife Fahrgastzelle, Knautschzonen und leicht verformbare Bug- und Hecksegmente. Zudem war die Lenksäule mit Knickelementen ausgestattet, um den gefürchteten Lanzeneffekt zu verhindern.
■ Opel Olympia Rekord: 1929 kaufte General Motors 80 Prozent von Opel, bis 1931 wurde das Unternehmen zur Gänze übernommen. Nach dem zweiten Weltkrieg dauerte es drei Jahre, bis 1948 GM wieder das Ruder bei Opel übernahm. Deutlich sichtbar wurde der amerikanische Einfluss beim 1953 vorgestellten Opel Olympia Rekord. Neben der sogenannten Pontonkarosserie ohne aufgesetzte Kotflügel waren es vor allem die angedeuteten Heckflossen und die verschwenderische Verwendung von Chromteilen innen und außen, die unmissverständlich auf den amerikanischen Geschmack deuteten. 1957 wurde der Olympia Rekord vom Opel Rekord P1 abgelöst.
■ Audi 80 GT: Mit dem Audi 80 begann der Aufstieg der Ingolstädter zum Premiumhersteller. Heute hört die Reihe auf den Namen A4 und ist das meistproduzierte Fahrzeug des Unternehmens. 1972 wurde der erste Audi 80 produziert, im Oktober 2011 folgte das zehnmillionste Exemplar der langlebigen Reihe. Schon ein Jahr nach dem Marktstart feierte der Audi 80 Gran Turismo Premiere. Beworben wurde der GT als schnelle, sichere und komfortable Reiselimousine. Für die damalige Zeit ordentliche 100 PS trieben den Gran Turismo in 10,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Heute ist der GT ein Sammlerstück, denn gebaut wurde er nur bis 1975.
■ Peugeot 205: Nach einer fast fünfjährigen Entwicklungszeit brachte Peugeot im Februar 1983 den 205 auf den Markt. Und der schlug richtig ein, was ziemlich wichtig war, denn der Mutterkonzern bewegte sich Anfang der 80er-Jahre in sehr unruhigen Gewässern. Kurz: Der Erfolg des 205 rettet PSA Peugeot-Citroen vor dem Ruin. Schon im ersten Jahr wurde der kleine Löwe mit zahlreichen internationalen Auszeichnungen überhäuft. Legendär wurde vor allem die Rallyeversion 205 Turbo 16. Die hatte zwar mit Ausnahme der Bodenplatte und in Ansätzen dem äußeren Erscheinungsbild kaum etwas mit der zivilen Version zu tun, entpuppte sich aber als echter Marketingsegen. Insgesamt verkaufte Peugeot mehr als fünf Millionen Exemplare des Kleinwagens, bevor 1998 der letzte 205 vom Band lief.
■ Porsche 911: Der Begriff Legende wird ja im Zusammenhang mit Autos recht inflationär verwendet. Über viele Legendendefinitionen ließe sich demnach auch vortrefflich streiten. Nicht so beim 911er: Mit über 820.000 gebauten Einheiten ist der Porsche 911 der erfolgreichste Sportwagen der Welt. Die unverwechselbare Linienführung des 911 ist das wahrscheinlich bekannteste Design der Automobilwelt. Der Ur-Elfer startete 1963 auf der Frankfurter IAA als Typ 901. Die Umbenennung in 911 erfolgte 1964 zur Markteinführung. Heute wird der 911 in der bereits siebten Generation gebaut. Und auch wenn die Porsche-Ingenieure aus Zuffenhausen das Fahrzeug mit jeder Generation ein bisschen neu erfanden und immer neue Innovationen präsentierten, das berühmte Design wurde nur evolutionär weiter entwickelt.
■ Aston Martin DB5: Es gibt viele legendäre Modelle der britischen Nobelschmiede Aston Martin, aber keine weckt so starke Emotionen wie der DB5. Das Bond-Fahrzeug schlechthin feiert heuer seinen 50. Geburtstag. Für den ersten Bond-Auftritt 1964 in »Goldfinger« wurde der Original-Prototyp des DB5 eingesetzt, ein weiteres Fahrzeug wurde für die Stunts genutzt. Zu den spektakulärsten Extras de DB5 zählen ein MG hinter den Blinkern, eine Radaranlage, Schleudersitz, Wechselnummernschilder und eine schusssichere Verglasung. Auch im neuesten Bondstreifen, »Skyfall«, feierte der Aston Martin DB5 einen Kurzauftritt inklusive explosivem Abgang.