Samstag, Juli 20, 2024

 

Werner Knausz (Vorstand ARA), Leo Schreiber (Aufsichtsratsvorsitzender der ARA AG), Christoph Scharff (Vorstand ARA) bei der Präsentation der Jahresbilanz 2011. Die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) sammelte 2011 insgesamt 834.300 Tonnen Packstoffe.

Recycelt wurden davon 782.000 Tonnen, der Rest entsorgt. Jeder österreichische Haushalt sammelte im Durchschnitt 118 Kilogramm Verpackungen getrennt, was einem neuen Rekord entspricht. Die Lizenzeinnahmen betrugen 159 Millionen Euro. Die recycelten Stoffe seien »eine wichtige Rohstoffquelle für die heimische Wirtschaft«, die angesichts knapper Primärvorkommen immer wichtiger werden, so ARA-Vorstand Christoph Scharff. Aus 86 % des  wiederverwertbaren Materials entstanden neue Verpackungen, 14 % wurden in der Industrie als Ersatzbrennstoff für Erdöl oder Erdgas eingesetzt. Die damit erzielte Einsparung von 615.000 Tonnen an CO2-Äquivalenten entspricht 7 % der jährlichen Fahrleistung aller zugelassenen Pkw in Österreich.

Trotz der erfreulichen Bilanz zeigt sich die Unternehmensleitung mit der derzeitigen rechtlichen Situation unzufrieden. Die ARA hält derzeit das Monopol auf die Sammlung und Verwertung von Verpackungsabfällen im Haushalt. Mitbewerber aus dem liberalisierten, günstigeren Gewerbemarkt würden aber die gesammelten Abfälle großteils über die Haushalte entsorgen. »Das schafft eine unfaire Wettbewerbssituation, da dieses Schlupfloch von einigen gezielt ausgenützt wird. Die einen haben die Einnahmen, die ARA die Kosten«, kritisiert ARA-Aufsichtsratschef Leo Schreiber. Drei Millionen Euro habe die ARA 2011 auf diese Weise verloren, »Tendenz steigend«. Das Unternehmen fordert eine klare Trennung des Haushalts- und Gewerbesektors – die dafür nötige Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes könnte noch heuer spruchreif werden. Andernfalls befürchtet ARA-Vorstand Werner Knausz »chaotische Zustände wie in Deutschland«, wo 40 % der Wirtschaftstreibenden keinen Cent für die Verpackungsentsorgung bezahlen.

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