Die Konjunktur und die Aktienmärkte in Mittel- und Osteuropa trotzen den Ereignissen in Japan und der arabischen Welt.
„Die Gegenwinde werden stärker, aber sie sind erst 2012 zu spüren“, sagte Peter Brezinschek, Chefanalyst der Raiffeisen Bank International, bei der Präsentation des aktuellen Kapitalmarktszenarios.
In der CEE-Region gebe es einen Aufschwung der unterschiedlichen Geschwindigkeiten, so werde sich auch die Inflation unterschiedlich auswirken, so Brezinschek. Die prognostizierten Wachstumraten für Mitteleuropa (mit Ausnahme Ungarns), Russland und die Ukraine liegen zwar noch unter dem Vorkrisenniveau, sind aber durchaus beachtlich. Für heuer wird in Mitteleuropa mit einem durchschnittlichen BIP-Wachstum von 3,1 Prozent und 2012 mit 3,8 Prozent gerechnet, in den GUS-Staaten mit 4,9 bzw. 4,5 Prozent. Auch Südosteuropa (SEE) lässt nach den Rückgängen der Vorjahre erstmals wieder eine leicht positive Veränderung von heuer 1,8 bzw. 3,4 Prozent für 2012 erwarten.
Entsprechend heterogen gestalten sich auch die Auswirkungen der Inflation. Am verwundbarsten für steigende Lebensmittel- und Energiepreise zeigen sich die SEE-Länder. Tschechien, Russland, Polen, Slowenien und die Slowakei sind von einer Teuerungswelle voraussichtlich kaum tangiert. Für die Eurozone erwartet Brezinschek eine Zinsanhebung durch die EZB in weiteren Schritten ab dem Sommer, bis Jahresende sollte ein Leitzins von zwei Prozent erreicht sein.
Zum Kauf empfohlen werden Osteuropa-Aktien, auch ATX-Unternehmen scheinen attraktiv. Potenzial sehen die RBI-Analysten vor allem für Bene, conwert, Gazprom, Getin Holding, Globe Trade Center, Immofinanz und Erste Bank.