Mit einem Plus von 6,6 Prozent fiel die Performance besser aus als der langjährige Schnitt von 5,95 Prozent. Andreas Zakostelsky, Obmann des Pensionskassenverbandes, sieht in dem Ergebnis eine Bestätigung für die verbesserten Veranlagungsstrategien: »Die Branche hat aus der weltweiten Finanzkrise gelernt und damit ein Ergebnis zustande gebracht, das sich im Vergleich zu anderen Vorsorgeinstrumenten sehen lassen kann.« Im Krisenjahr 2008 verzeichneten die heimischen Pensionskassen ein Minus von 12,8 Prozent. Infolge der starken Verluste mussten tausende Zusatzpensionisten Einbußen hinnehmen. Seither wird über eine Umstellung auf ein Lebenszyklusmodell diskutiert, zu einer Reform des veralteten Gesetzes konnte sich die Regierung bislang noch nicht durchringen.
Das komplizierte System hat zur Folge, dass trotz der positiven Entwicklung rund 6.000 der 66.000 Bezieher die Firmenpension um zwei bis drei Prozent gekürzt wurde. Diesen Verträgen liegt nämlich ein völlig überhöhter Rechnungszins zugrunde. In den 90er-Jahren wurden Renditen von sieben, acht Prozent und mehr in Aussicht gestellt – fällt die Performance nun schlechter aus, werden die Pensionen gekürzt. Bei neuen Verträgen beträgt der Rechnungszins 3,5 Prozent. Im Vorjahr konnten sich rund 30.000 Bezieher von Zusatzpensionen über eine Erhöhung von vier Prozent freuen, da das tatsächlich erzielte Ergebnis deutlich über der Kalkulation lag.
Insgesamt zahlen derzeit 20 Prozent der ArbeitnehmerInnen, mehr als 700.000 Personen, in eine betriebliche oder überbetriebliche Pensionskasse ein. Das verwaltete Vermögen stieg 2010 um 1,1 Milliarden auf 14,8 Milliarden Euro. Die Pensionskassen sind damit Österreichs größter privater Pensionszahler. Im internationalen Vergleich ist die private Pensionssäule aber noch eher schwach ausgeprägt. Zakostelsky plädiert für gesetzliche Maßnahmen: »Die Entwicklung der Alterspyramide führt zwangsläufig zu Finanzierungsproblemen bei den ASVG-Pensionen, und schon heute sind die Pensionslücken des Jahres 2030 sichtbar.«