Der strikte Sparkurs macht sich bezahlt: Die dem US-Fonds Cerberus gehörende Bawag PSK konnte im ersten Halbjahr 2010 ihr Ergebnis deutlich verbessern. Der Konzernüberschuss stieg auf 96,8 Millionen Euro, nach 13,3 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Bank-Chef Byron Haynes führt die positive Entwicklung vor allem auf die erhöhte Profitabilität des Kundengeschäftes zurück.
Die Bilanzsumme wurde von 41,23 Milliarden Euro (per 31. Dezember 2009) auf 42,78 Milliarden Euro ausgeweitet. Den größten Posten unter den Aufwendungen nimmt der Verwaltungsaufwand mit rund 276 Millionen Euro ein. Die Reduktion um weitere 60 Millionen Euro und der Abbau des Personalstandes um 500 Mitarbeiter bis Ende 2012 bleiben deshalb vorrangig. Erklärtes Ziel ist, im Gesamtjahr einen Gewinn zu erzielen. Aufgrund der schwachen Kreditnachfrage und der steigenden Refinanzierungskosten rechnet Haynes aber mit einem weniger profitablen zweiten Halbjahr. »Wir müssen realistisch bleiben«, zeigte sich der Bawag-Vorsitzende bei der Präsentation der Halbjahresbilanz zurückhaltend. Die Rückzahlung der Staatshilfe von 500 Millionen Euro hänge von der Gestaltung der Basel-III-Vorschriften ab.Der von der EU geforderte Verkauf der Schuhhandelskette Stiefelkönig sowie des zehnprozentigen Anteils an der ungarischen MKB-Bank ist bereits im Laufen. Über Details und das gesetzte Zeitlimit hielt sich Haynes bedeckt. Am 1. Oktober übernimmt Andreas Arndt, langjähriger Manager der Deutschen Bank und zuletzt bei der Beratergruppe Roland Berger Strategy Consultants, seine Tätigkeit als Finanzvorstand. Ein Retail-Vorstand als Nachfolger für die im Herbst scheidende Regina Prehofer wird noch gesucht.