Land der Applikationen, Land der Services: Findige Unternehmer*innen und praktische Anwendungen. Auf welche Technologielösungen Betriebe für die Vermittlung und Bündelung von Wissen und Know-how erfolgreich setzen.
Finanzielle Gesundheit
Bild: Gerda Holzinger-Burgstaller, Erste Bank: »Experimentieren mit weiterem Baustein, um die Komplexität der Finanzwelt aufzulösen.«
Was ist der Unterschied zwischen Aktien, Fonds und Anleihen? Worin besteht der Unterschied und was haben sie gemeinsam? Erste Bank und Sparkasse setzen auf GPT-Technologie von OpenAI. Mit dem »Financial Health Prototype« ist ein frei zugänglicher KI-Chatbot auf www.erstebank.ai geschaffen worden, der Finanzinhalte in einfacher Sprache erklärt. Der Skalierungseffekt der eigenen Angaben zufolge »ersten Finanz-KI Österreichs« zur Wissensvermittlung ist enorm. Es wurden Inhalte aus Webseiten, Publikationen und Unterlagen der Bank in eine Datenbank eingespeist. Öffentlich vorgestellt wurde die KI-Lösung im Herbst 2023 und sie erfreut sich seitdem großer Beliebtheit. »Wir schaffen finanzielle Gesundheit. Das kann die künstliche Intelligenz nicht für uns machen, aber wir können es mit Hilfe künstlicher Intelligenz besser machen«, erklärte damals Erste Bank-CEO Gerda Holzinger-Burgstaller. Entwickelt wurde die Lösung gemeinsam mit We are WILD und papabogner.
Gesucht und gefunden
Bild: Schaffen in Co-Creation die Basis für Wissen und Veränderungsfähigkeit in Unternehmen: das Projektteam von Brantner und qibri.
Der Unternehmensberater qibri hat gemeinsam mit Brantner green solutions ein nachhaltiges Management für Anwendungswissen umgesetzt. Das Bündeln von firmeneigenem Know-how quer über Silos hinweg unterstützt Brantner bei der Transformation zu einem Unternehmen der Kreislaufwirtschaft. Zentrales Element ist eine Applikation, mit der das Know-how gezielt extrahiert, Verantwortlichkeiten definiert und eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Wissens etabliert werden. Dabei werden auch veraltete Prozesse abgelöst. Die Anwendung dient als kuratierte und gesicherte Basis für interne LLMs (Large Language Models), um Mitarbeitenden verlässliche Antworten mithilfe von KI geben zu können. qibri schafft es in einem Zusammenspiel von Prozessoptimierung und smarter Datennutzung diesen komplexen Entwicklungsprozess zu straffen. »Die größte Herausforderung ist, dafür zu sorgen, dass man Wissen kontinuierlich weiterentwickelt«, so Michael Siegmund, CEO qibri.
Wirkung trainiert
Bild: Wolfgang Hilbe und Gerhard Feilmayr bieten eine geniale Lern- und Trainingsapp für eine sichere Medikation.
Wann kommt ein Arzneimittel in optimaler Weise zur Anwendung? Ärzt*innen und Pflegefachkräfte haben in ihren Ausbildungen ein Grundverständnis über Arzneimittelwirkungen erlernt. Doch im klinischen Alltag sind die Berufsgruppen mit Komplexität von mehr als 9.300 verfügbaren Arzneimitteln, Wechselwirkungen und jährlich über 100 Neuzulassungen mitunter überfordert. Das schadet Patient*innen, belastet aber auch Ärzt*innen und Pfleger*innen und verursacht Kosten für Krankenanstalten. Die App MEDCH ermöglicht, Medikationen auf höchstem wissenschaftlichem Niveau spielend einfach und in kleinen und kurzen Einheiten zu trainieren. Die App aus Linz wurde in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Wolfgang Hilbe und dem Kommunikationsexperten Gerhard Feilmayr entwickelt. Neben Hilbe, Vorstand einer der größten onkologischen Abteilungen Österreichs, arbeiten eine Vielzahl namhafter Mediziner*innen und Pharmazeut*innen aus ganz Österreich in diesem Projekt mit.