Mittwoch, November 20, 2024
Beste Digitalisierungsmacher und Innovatoren in der Verwaltung
Die Preisträger*innen des 22. eGovernment-Wettbewerbs mit Vertreter*innen der Jury und der Veranstalter. (Foto: Konstantin Gastmann)

Feierliche Preisverleihung: BearingPoint und Cisco prämieren beim 22. eGovernment-Wettbewerb die Top-Projekte der Verwaltungsmodernisierung in der Region DACH.

Auf der großen Bühne des 28. Ministerialkongresses in Berlin prämierten am 14. September die Unternehmensberatung BearingPoint gemeinsam mit dem Technologieanbieter Cisco die fünf Gewinner sowie den Publikumspreis des eGovernment-Wettbewerbs 2023. Die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes in Deutschland, die Erleichterung elektronischer Dienste für Bürger*innen und Unternehmen, künstliche Intelligenz, die agile Transformation sowie Nachhaltigkeit durch Digitalisierung sind die bestimmenden Themen der Siegerprojekte. Die Schirmherrschaft der Preisverleihung hatte die deutsche Bundesministerin des Innern und für Heimat, Nancy Faeser, inne. 

Rund 80 Projekte zur Modernisierung und Digitalisierung der Verwaltung hatten Behörden und öffentliche Organisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in diesem Jahr eingereicht. Aus 18 Finalistenteams prämierte die unabhängige Jury schließlich die Gewinnerprojekte. Diese zeigen eindrucksvoll die deutlich erhöhte Geschwindigkeit, mit der die Verwaltung neue innovative Entwicklungen aufgreift und für ihre Zwecke nutzbar macht.

„Der eGovernment-Wettbewerb zeigt uns Jahr für Jahr die beeindruckenden Fortschritte, die wir in der digitalen Transformation unserer Verwaltung zum Nutzen von Bürgerinnen und Bürgern und Unternehmen machen. Die diesjährigen Gewinner haben mit ihren innovativen Projekten und kreativen Ansätzen von KI-Lösungen bis zum satellitenbasierten Monitoring neue Maßstäbe gesetzt. Diese Projekte bringen uns alle weiter“, so Jon Abele, Leiter Public Services und Mitglied der Geschäftsführung bei BearingPoint.

Martin Obholzer, Managing Director Öffentliche Hand bei Cisco, ergänzt: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Verwaltungen zunehmend auf innovative Technologien setzen, um die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger effizienter zu erfüllen. Die Projekte haben gezeigt, dass die Digitalisierung der Verwaltung einen enormen Mehrwert für unsere Gesellschaft bringt.“

Hier geht es zu allen ausgezeichneten Projekten: Link

Die Erstplatzierten im Überblick

Kategorie "Bestes Projekt zur Umsetzung von OZG- oder Registermodernisierung"

Hessisches Ministerium der Finanzen
Projekt: „Digitaler Gewerbesteuerbescheid“

Jurymitglied Andreas Burren, Leiter ICT-Koordination Digitale Verwaltung Schweiz:
„Das Projekt ‚Digitaler Gewerbesteuerbescheid (Umsetzungsprojekt Kommunales ELSTER)‘ des Hessischen Ministeriums der Finanzen revolutioniert die Handhabung von Gewerbesteuerbescheiden durch eine nahtlose und papierlose Lösung für Unternehmen und Kommunen. Dank einer medienbruchfreien Lösung, eines umfassenden Wirkungsbereichs sowie dank Innovation hat das Projekt die Landschaft der Gewerbesteuerbescheide neu geformt. Dieses Projekt ist ein herausragendes Beispiel dafür, was durch umsichtige Projektführung, sorgfältige Planung und effektive Zusammenarbeit erreicht werden kann.“


Kategorie "Bestes Projekt zum Einsatz innovativer Technologie und Infrastrukturen"

InnoLab_bw, Staatsministerium BaWü
Projekt: „F13 – Prototyp einer KI-basierten Text-Assistenz für die Verwaltung“

Jurymitglied Peter Parycek, Mitglied im Digitalrat der Deutschen Bundesregierung, Leitung Kompetenzzentrum ÖFIT:
„Mit der Auszeichnung des 'F13 – Prototyp einer KI-basierten Text-Assistenz für die Verwaltung' unterstreichen wir die Tatsache, dass KI-Technologie für den öffentlichen Sektor in Deutschland erfolgreich entwickelt werden können. Das Inno-Lab des Landes Baden-Württemberg hat gezeigt, dass durch die Kombination von Fachwissen, Kreativität und der Fülle von Daten, die in unserer Verwaltung vorhanden sind, bahnbrechende Lösungen entwickelt werden können. Die Zusammenarbeit mit Start-ups zeigt, dass wir sowohl das nötige Know-how als auch die Fähigkeit zur Innovation besitzen. Es ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Deutschland nicht nur ein Zuschauer im Rennen um Künstliche Intelligenz ist, sondern damit in Europa zu einem der Front-Runner werden kann.“

Kategorie "Bestes Digitalisierungsprojekt"

Bundesministerium für Finanzen in Kooperation mit dem BRZ und der Stadt Graz
Projekt: „Digital Austria Data Exchange (dadeX)-Use Case ,Kinderbetreuung Beitragsförderung‘ Stadt Graz“

Jurymitglied Martin Szelgrad, Chefredakteur Telekom & IT Report, Energie Report, Report Verlag:
„Digital Austria Data Exchange (dadeX) bildet die erfolgreiche Basis zur Umsetzung des Once-Only-Prinzips als eine Säule der E-Government-Strategie der EU. Sie hat zum Ziel, Standardinformationen nicht wiederholt der Verwaltung übermitteln zu müssen, da diese auf bereits vorhandene Daten zugreifen kann. Von diesem Projekt gemeinsam mit der Stadt Graz bekommen die Bürger:innen wenig mit, aber sie spüren die positiven Auswirkungen. Es erleichtert den Beihilfenantrag ungemein, beschleunigt Behördenverfahren und verbessert die Datenqualität in den Prozessen. Das Projekt ist ein Musterbeispiel für den Nutzen aus der Digitalisierung der Verwaltung für Bürger:innen ebenso wie für die Fachkräfte in den Behörden. Das technische Konzept der dadeX-Plattform und die mächtige Anbindungsmöglichkeit für weitere Verwaltungsprozesse ist beeindruckend. So soll moderner Staat sein!“


Kategorie "Bestes Projekt zur Agilen Transformation der Verwaltung"

DRV Bund
Projekt: „Digitalstrategie für die digitale Transformation der DRV Bund“

Jurymitglied Maria Wimmer, Forschungsbereich Verwaltungsinformatik, Universität Koblenz-Landau: „Die Digitalstrategie der DRV Bund mit der ,Zukunftsperspektive 2030‘ hat die Jury insbesondere in der Gesamtschau eines agilen Transformationsprozesses überzeugt, der sowohl personell als auch methodisch sehr gut aufgebaut ist. Zielbereiche werden im Zwei-Jahresrhythmus überprüft, mit Lernschleifen zur Verbesserung in der Gesamtorganisation. Expertenteams und Methodenteams arbeiten agil und interdisziplinär zusammen, um die Transformationsprozesse effektiv umzusetzen. Ein exzellentes Beispiel für viele Behörden!“


Kategorie "Nachhaltigkeit durch Digitalisierung"

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Projekt: „SAMOSEE-BW: Satellitenbasiertes Monitoring von Seen in Baden-Württemberg“

Jurymitglied Dagmar Lück-Schneider, Fachgebiet Verwaltungsinformatik, HWR Berlin:
„In diesem Projekt werden öffentlich und kostenlos verfügbare Satellitendaten genutzt, um die Gewässerqualität einer deutlich höheren Anzahl an Seen in Baden-Württemberg zu bestimmen als dies über personalintensive Gewässerproben möglich ist. Damit besteht eine deutlich umfangreichere Datenbasis für Maßnahmen zum Gewässer- und Landschaftsschutz.“

Den Publikumspreis, über den per Online-Voting abgestimmt wurde, holte sich das Projekt „Gesamtstädtische Personalgewinnung und -entwicklung“ der Gemeinsamen Geschäftsstelle Schulbauoffensive mit Sitz am Bezirksamt Neukölln mit seiner beeindruckenden Umsetzung einer agilen Transformation. Durch agile Methoden und eine überbezirkliche Zusammenarbeit wird die Personalbesetzung optimiert und die Leistungsfähigkeit der Verwaltung gestärkt.

Mehr zum eGovernment-Wettbewerb unter www.egovernment-wettbewerb.de 

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