Der Niederländer Erwin van Lambaart wird ab 1. April 2022 neuer Chef der Casinos Austria. Eine langwierige Suche findet ihr Ende, beim Glücksspielkonzern bricht eine neue Ära an.
Der Neue sollte Führungserfahrung in der Glücksspielbranche und im Umgang mit staatlichen Eigentümern haben sowie Deutsch sprechen. Keine leichte Aufgabe für Headhunter Spencer Stuart. Nach dem Desaster um Bestellung und Abgang des FPÖ-nahen Managers Peter Sidlo waren diesmal alle Beteiligten sichtlich um eine wasserdichte Lösung bemüht. Der Staatsholding ÖBAG, die 33 Prozent an der Casinos Austria AG (Casag) hält, stünde zwar laut Syndikatsvertrag das Nominierungsrecht zu, das Sagen hat im Aufsichtsrat jedoch die tschechische Sazka-Gruppe.
»Nach den Schwierigkeiten der Vergangenheit war es ganz entscheidend, einen transparenten und internationalen Standards entsprechenden Prozess für die Vorstandsbestellung aufzusetzen«, betonte Casag-Aufsichtsratspräsident Wolfgang Hesoun. Lambaart löst Bettina Glatz-Kremsner, die nach über 30 Jahren im Konzern ihren Vertrag nicht mehr verlängern wollte, per 1. April 2022 als Generaldirektor ab. Schon am 14. April kommt der 58-Jährige als Vorstand an Bord, um die Übergabe zu managen.
Lambaarts bisherige Karriere verlief recht unkonventionell. Der Absolvent der Hoge Hotelschool in Den Haag war zunächst 13 Jahre in der Hotellerie tätig, brachte dann als Produzent Musicals wie »The Lion King« und »Mama Mia« auf die Bühne und wurde schließlich Medien- und Eventmanager. 2016 wechselte er abermals die Branche und unterzog als CEO das staatliche Glücksspielunternehmen Holland Casino, mit rund 3.500 Mitarbeiter*innen und 14 Standorten, sowie das Online-Gaming einer Modernisierungskur. Diese Restrukturierung diente der Casag 2020 für ihr Sparprogramm »ReFit« als Vorbild.