Dubiose Anbieter, wie sie beim Maskenhersteller Hygiene Austria tätig waren, bringen seriöse Branchenvertreter zu Unrecht in Verruf.
Die Interessenvertretung „Österreichs Personaldienstleister“ wehrt sich gegen eine pauschale Verunglimpfung der Zeitarbeitsbranche und lehnt die Bedingungen, unter denen Mitarbeiter*innen bei Hygiene Austria arbeiten mussten, strikt ab. „So etwas darf in Österreich nicht passieren und wir setzen ein ganz klares Statement mit null Toleranz gegen solche menschenunwürdigen Praktiken. Wenn die Medienberichte zu den Zuständen bei den von Hygiene Austria beauftragten Untenrehmen zutreffen, dann lässt dies kriminelle Strukturen erkennen, die mit seriöser Zeitarbeit nichts zu tun haben“, betont Martin Zieger, Präsident der Interessenvertretung Österreichs Personaldienstleister.
Durch das Arbeitskräfteüberlassungsgesetz, den flächendeckenden Kollektivvertrag für Leiharbeit, das Gesetz gegen Lohn- und Sozialdumping sowie den Sozial- und Weiterbildungsfonds für Leiharbeiter*innen ist Zeitarbeit in Österreich so umfassend geregelt wie kaum in einem anderen Land. Wie eine von der Arbeiterkammer präsentierte Studie aufzeigte, wurden diese hohen Qualitätsstandards bei Hygiene Austria und der Österreichischen Post nicht eingehalten. Keine der angeführten Leiharbeitsfirmen war jedoch Mitglied in der Interessenvertretung Österreichs Personaldienstleister, die u.a. die Einhaltung des Barauszahlungsverbots und die Vorlage von Unbedenklichkeitsbescheinigungen einfordert.
„Allein die niedrigen Zahlungen seitens der Hygiene Austria an die beauftragten Zeitarbeitsfirmen und die komplexe Struktur aus Sub-Sub-Unternehmen zeigen, dass es sich hier um ein unseriöses Angebot handelte - und das hätte auch den Auftraggebern auffallen müssen“, meint Zieger. Unter den vier Zeitarbeitsunternehmen, die von der Hygiene Austria beauftragt wurden, waren zwei Scheinfirmen und ein Unternehmen im Konkurs. Der Branchenvertreter fordert eine öffentliche Auftragsvergabe nach dem Bestbieter-, nicht nach dem Billigstbieterprinzip.