Österreichs Wirtschaft befindet sich laut einer Erhebung des KSV1870 auf Vor-Krisen-Niveau. Ein Drittel der Unternehmen hätte die Pandemie auch ohne staatliche Unterstützung überlebt.
Erstmals seit Beginn der Covidpandemie beurteilen zwei Drittel der Unternehmer*innen ihre Geschäftslage mit sehr gut bzw. gut. Das entspricht einem Plus von 20 Prozent gegenüber dem Frühjahr 2021 und einer leichten Steigerung (+2 %) im Vergleich zum März 2020.
»Trotzdem befinden wir uns nach wie vor in einer äußerst fragilen Situation, auch wenn die Zeichen im Moment klar auf Aufschwung stehen«, übt sich Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG, in Zurückhaltung. »Es benötigt weiterhin einen gemeinschaftlichen Kraftakt.«
Jedes dritte Unternehmen hätte auch ohne staatliche Unterstützung überlebt.
Wie der aktuelle Austrian Business Check belegt, vertrauen 54 Prozent der österreichischen Unternehmen auf die Unterstützungsmaßnahmen der Bundesregierung – vielfach auch dann, wenn aus finanziellem Blickwinkel gar keine Dringlichkeit besteht.
»Retrospektiv lässt sich bilanzieren, dass jedes dritte Unternehmen, das wirtschaftliche Hilfe in Anspruch genommen hat, auf die staatliche Finanzspritze verzichten könnte und trotzdem ›überleben‹ würde«, meint Vybiral. Die »Mitnahmeeffekte« entstanden in den Anfangsmonaten der Pandemie, als hinter dem unternehmerischen Überleben aufgrund der Einschränkungen vielerorts ein großes Fragezeichen stand.
Trotz der instabilen Wirtschaftslage hat sich die Zahlungsmoral im vergangenen Jahr weiter verbessert. Sowohl Firmenkunden wie auch Privatpersonen konnten das hohe Niveau halten – einzig der Bund fällt mit einer Zahlungsdauer von 33 Tagen aus der gesetzlichen Norm (30 Tage).
Der öffentlichen Hand wird verstärkt angekreidet, ihre Machtposition bewusst auszunützen und sich mit der Bezahlung offener Rechnungen länger Zeit zu lassen.