Mit 1,6 Milliarden Euro ist die neue Chipfabrik in Villach die größte private Investition der österreichischen Industriegeschichte. Der Halbleiterkonzern Infineon hat ambitionierte Wachstumsziele.
Der anhaltend hohen Nachfrage nach Mikroelektronik begegnet Infineon Technologies mit einem der größten Investitionsprojekte Europas. Die Mitte September eröffnete Hightech-Chipfabrik am Standort Villach soll die globale Versorgungssicherheit für Leistungselektronik stärken.
Bisher wurden hier 8,5 Milliarden Computerchips jährlich hergestellt, dieser Output soll deutlich steigen. Das Potenzial des neuen Werks liegt bei zwei Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Für 400 zusätzliche Fachkräfte wurden Arbeitsplätze geschaffen.
Infineon bedient von Villach aus den wachsenden Markt für Leistungshalbleiter, die u.a. für Elektroautos, Rechenzentren, Solar- und Windenergie benötigt werden. In Haushaltsgeräten, LED-Beleuchtungen und Ladegeräten verringern die Chips den Energieverbrauch signifikant und senken damit den CO2-Ausstoß.
»Die Energiesparchips aus Villach werden wichtige Kernelemente für die Energiewende. Damit leisten wir einen relevanten Beitrag zum europäischen Green Deal und darüber hinaus«, betont Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft wird der in der Fertigung als Prozessgas benötigte Wasserstoff ab Anfang 2022 direkt vor Ort aus erneuerbaren Energiequellen produziert und nach der Nutzung zur Betankung von Bussen im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt. Diese doppelte Nutzung von grünem Wasserstoff ist einzigartig in Europa.
Die Villacher Fabrik entspricht exakt dem Infineon-Werk in Dresden, das ebenfalls 300-Millimeter-Dünnwafer erzeugt. Beide Standorte können als virtuelle Megafabrik geführt und gesteuert werden, um mehr Flexiblität und Produktivität zu erzielen.