Der Staatspreis für Unternehmensqualität ging heuer an die VOEST-ALPINE Stahlstiftung. In der Kategorie »Großunternehmen« holte der Personaldienstleister I.K. Hofmann zum zweiten Mal in Folge den Sieg. Das Bundesland Kärnten räumte gleich vier Auszeichnungen ab.
Die höchste nationale Auszeichnung für ganzheitliche Spitzenleistungen wurde heuer zum 26. Mal vergeben. Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und Quality Austria luden am 15. September 2021 zur feierlichen Gala ins Wiener Palais Wertheim. Unter den teilnehmenden Organisationen, die sich dem Bewertungsverfahren auf Basis des EFQM Modells unterzogen, finden sich einige Unternehmen, die seit mehreren Jahren kontinuierlich an der Weiterentwicklung ihrer Leistungsfähigkeit und Leistungsqualität arbeiten. So ist auch der würdige Gesamtsieger, die VOEST-ALPINE Stahlstiftung, ein »Role Model für vorbildlich gelebte ständige Verbesserung«, wie Jury-Sprecher Gerhard Speckbacher die Entscheidung begründete.
1987 als erste Arbeitsstiftung Österreichs gegründet, hat die Non-Profit-Organisation bis heute mehr als 8.000 Menschen betreut, die aufgrund wirtschaftlicher oder struktureller Veränderungen ihre Arbeitsplätze verloren hatten. Sie bietet den Betroffenen ein soziales Netz und unterstützt sie dabei, neue Perspektiven zu entwickeln und den Wiedereinstieg ins Erwerbsleben zu meistern. Eine ausgeprägte Kundenorientierung und wertschätzender Umgang mit den Mitarbeitenden stehen dabei stets im Mittelpunkt. »Die Stahlstiftung hat bewiesen, dass sie in ihrer Unternehmensausrichtung stets den Fokus auf Schwerpunktthemen wie Personalentwicklung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung legte«, gratulierte Franz Peter Walder, Member of the Board der Quality Austria.
Vorbildlicher Führungsstil
Neben dem Hauptpreis wurden vier Kategoriepreise und drei Jurypreise vergeben. In der Kategorie »Großunternehmen« konnte sich erneut der Personaldienstleister I.K. Hofmann aus St. Florian durchsetzen. Das oberösterreichische Unternehmen überzeugte die Jury mit einem »hochgradig partizipativen Führungsstil, offener Atmosphäre und dem gemeinsamen Willen, erfolgreich zu sein«. Als herausragend wurde auch der Bereich »Managen von Vermögenswerten und finanziellen Ressourcen« gewertet.
Bild: Wiederholungstäter. Der oberösterreichische Personaldienstleister I.K. Hofmann GmbH konnte in der Kategorie »Großunternehmen« erneut die Jury überzeugen.
Den Kategoriepreis »Kleine Unternehmen« gewann die VBV Vorsorgekasse AG, die sich laut Jury längst zu einem »Trendsetter im Bereich Nachhaltigkeit« entwickelt hat und in der Branche diesbezüglich eine Leuchtturm-Funktion einnimmt. Während der Krise legte das Unternehmen zudem verstärkt Wert auf das soziale Wohlergehen der Mitarbeitenden und die interne Kommunikation.
In der Kategorie »Organisationen, die vorwiegend im öffentlichen Eigentum stehen« konnte das WIFI Kärnten mit der pandemiebedingten Umstellung auf digitale Lernangebote und Blended Learning punkten. Die strategische Zielsetzung der Bildungseinrichtung wurde ebenso gewürdigt wie die vorbildliche Führungskultur, die sich auch in umfassenden Programmen für Mitarbeitende und Trainer*innen zeigt.
Auch die drei Jurypreise gingen heuer nach Kärnten. Als »Bester Newcomer« wurde das international tätige Hightech-Unternehmen flex Althofen ausgezeichnet, das mit 950 Mitarbeiter*innen am österreichischen Standort Partner in der Medizintechnik, Automobilindustrie und Industrietechnik beliefert. Das AMS Kärnten erhielt den Sonderpreis der Jury für »Exzellentes Krisenmanagement«, die Landesfeuerwehrschule Kärnten wurde für ihre »Exzellente Digitalisierungsinitiative« ausgezeichnet.
Besser als das Mittelmaß
Viele der geehrten und prämierten Organisationen sind »Stammgäste« bei der jährlichen Verleihung des Staatspreis Unternehmensqualität. Auf ihren Lorbeeren ausruhen will sich jedoch keine von ihnen. Ganz im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung erfüllen sie das EFQM Modell mit Leben und folgen dabei dem »Tausendfüßler-Ansatz«, wie es Franz Peter Walder umschrieb: »Viele kleine Schritte, die in Summe zum Ziel führen.«
Auf die besondere Zugkraft exzellenter Unternehmen hatte Walder schon bei der Winners’ Conference am Nachmittag hingewiesen: »Sie machen die Wirtschaft nachhaltig und zukunftsfit. Exzellenz ist noch kein Mehrheitsprogramm, aber essenziell für Europa.«
Die stetige Weiterentwicklung ist keine Frage der Unternehmensgröße, Branche oder Organisationsstruktur, wie der Wettbewerb um die begehrten Auszeichnungen auch heuer wieder anschaulich unter Beweis stellte. Ob KMU, Konzern oder Non-Profit-Organisation – sie alle eint der Wille, deutlich besser zu sein als das Mittelmaß.
Bild: Konrad Scheiber, CEO der Quality Austria, wurde in Anerkennung für seine langjährigen Verdienste der Professorentitel verliehen. Die Laudatio hielt Alfred Harl, Obmann des Fachverbands UBIT (li.).