Altstoff Recycling Austria AG (ARA) und Saubermacher AG bündeln ihre Kräfte und treiben die Kreislaufwirtschaft in Österreich mit dem digitalen Incentive-System digi-Cycle weiter voran. Prämien sollen Mülltrennung und Recycling steigern – Convenience und Transparenz werden dabei großgeschrieben.
Österreichs Kreislaufwirtschaft blickt ab August 2021 gespannt nach Gnas in der Steiermark. Dort testen Saubermacher und ARA mit digi-Cycle die neue digitale Zukunftslösung des Kreislaufs von Getränkeverpackungen. Ralf Mittermayr, CEO Saubermacher AG, freut sich auf den Start des innovativen Feldversuchs: „Wir tragen den EU-Kreislaufwirtschaftszielen sowie dem Klimaschutz Rechnung und treiben die Digitalisierung der Circular Economy voran. digi-Cycle eröffnet hier neue Wege für die Steigerung des Recyclings von Plastikflaschen und Getränkedosen.“ Aufgrund ihrer technischen Leistungsfähigkeit hat die App bereits international Beachtung gefunden. „digi-Cycle besitzt das Potenzial, auf jedes erdenkliche Produkt, wie zum Beispiel Batterien und Elektrogeräte, ausgeweitet zu werden“, so Mittermayr weiter.
„Verpackungen getrennt sammeln gehört längst zum gewohnten Alltagsverhalten und Umfragen bestätigen die hohe Zufriedenheit der Bevölkerung mit dem System Gelbe Tonne/Gelber Sack bzw. Blaue Tonne“, führt ARA Vorstand Christoph Scharff aus. „Wir wollen jedoch noch mehr Verpackungen zurück fürs Recycling. Daher war es nur konsequent, mit Saubermacher nach einer innovativen Lösung zu suchen, die auf dem vertrauten System aufbaut, aber gleichzeitig neue Anreize zur Steigerung der getrennten Sammlung schafft. Die positiven Effekte sind eindeutig: mehr Recyclingrohstoff und Klimaschutz, weniger Restmüll und Littering – und das Ganze mit hoher Wirtschaftlichkeit. All diese Anforderungen erfüllt digi-Cycle.“ Erfahrungen mit der Incentivierung von richtig gesammelten Verpackungen hat die ARA bereits: Schon seit 2014 – und damit als erste in diesem Bereich – ist die App „glasartig“ der ARA-Tochter Austria Glas Recycling erfolgreich im Einsatz.
Klimaschutzministerin Gewessler und Staatssekretär Brunner begrüßen Feldversuch
„Die Schönheit und Vielfalt unserer Natur ist einzigartig und trägt zu unserem Wohlbefinden und unserer Erholung bei. Die richtige Entsorgung von Leergut und Abfällen ist essentiell, um diesen Schatz vor Vermüllung zu bewahren. Ideen wie digi-Cycle können einen Beitrag zur richtigen Sammlung und zum Recycling leisten. Die Chancen der Digitalisierung können wir auch in der Kreislaufwirtschaft nutzen. Ich begrüße den mit August diesen Jahres startenden Feldversuch und bin auf die Evaluierungsergebnisse bereits gespannt“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
Staatssekretär Magnus Brunner sieht der Initiative positiv entgegen: „Das Projekt digi-Cycle verfolgt einen spannenden, neuen Ansatz. Innovation und Digitalisierung sind der Schlüssel für zukunftsfitte Lösungen im Kampf gegen das Littering.“
Unterstützt wird digi-Cycle von führenden Unternehmen der österreichischen Getränkeindustrie. Neben der Brau Union Österreich, Rauch, Red Bull und Vöslauer ist auch Coca-Cola Österreich mit an Bord. „Als produzierendes Unternehmen setzen wir aktiv Maßnahmen, unsere Getränkeverpackungen zu sammeln und wieder zu verwerten. Als Coca-Cola sind wir davon überzeugt, dass Digitalisierung auf diesem Weg ein wesentlicher Gamechanger ist. Deshalb entwickeln und unterstützen wir digitale Projekte, welche die Konsumentinnen und Konsumenten aktiv in den Recyclingkreislauf von Verpackungen einbeziehen und sie für ihr richtiges Sammeln belohnen. digi-Cycle ist in diesem Bereich ein weiteres innovatives Projekt für den Klimaschutz“, so Herbert Bauer, General Manager Coca-Cola HBC Österreich.
digi-Cycle bisher praktikabelste und umfangreichste Lösung
digi-Cycle kann nicht nur bei der Sammelinsel oder im Altstoffsammelzentren zum Einsatz kommen. Die Lösung ist ebenso für die Sammlung mit dem Gelben Sack ausgelegt. „Das ist für Konsumentinnen und Konsumenten besonders bequem. Außerdem kann man mit digi-Cycle dank aufgebrachtem Code schon zuhause in der Wohnung alle gesammelten Gebinde scannen und im Anschluss bequem entsorgen, ohne jede Verpackung direkt vor dem Sammelbehälter einzulesen“, erklärt Mittermayr. Möglich macht dies der kombinierte Einsatz von GPS-Daten und QR-Code. Zudem sind bei digi-Cycle alle vergebenen Codes einmalig. So wird ein möglicher Betrug durch Mehrfachscans verhindert. Ein umfassendes extern geprüftes Datenschutzkonzept stellt zudem den rechtskonformen elektronischen Ablauf sicher.
Steirisches Gnas wird zum Forschungslabor
Zum Start des innovativen Pilotversuchs mit August 2021 werden in der Marktgemeinde Gnas PET-Flaschen und Getränkedosen ausgegeben, an denen digitale Codes angebracht sind. Zusätzlich werden die Gelben Tonnen und Gelben Säcke bzw. Blauen Tonnen mit QR-Codes versehen. Den Modellversuch begleiten Konsumentenumfragen und Abfall-Sortieranalysen. „Wir sind auf die Ergebnisse äußerst gespannt und zuversichtlich, dass durch Prämien und die hohe Benutzerfreundlichkeit von digi-Cycle die Sammelmengen nochmals erhöht werden können“, zeigt sich Scharff optimistisch. Der Pilotversuch läuft bis September 2021.
Weitere Informationen zum digi-Cycle Pilotprojekt: www.saubermacher.at/projekt-digi-cycle