Ein Forschungsprojekt am Software Competence Center Hagenberg (SCCH) lotet neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine aus.
Auf künstlicher Intelligenz basierende Systeme sind die neuen Teamkollegen der Zukunft. Sie sollen den Menschen am Arbeitsplatz tatkräftig unter die Arme greifen – insbesondere dort, wo hohe Flexibilität gefragt ist, etwa bei der Fertigung von Produkten in Losgröße 1. Voraussetzung ist, dass der Mensch seinem künstlichen Kollegen vertraut und die Kommunikation funktioniert.
Um diese Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine zu optimieren, hat das SCCH das internationale Forschungsprojekt TEAMING.AI initiiert. Gemeinsam mit europäischen Partnern aus Forschung und Industrie wird das visionäre Konzept anhand von Demonstratoren in den Bereichen Qualitätsinspektion, Maschinendiagnostik und Unfallprävention realisiert. »Das Potenzial der künstlichen Intelligenz für die Industrie ist groß. Beide – Mensch und Maschine – haben Stärken, die sich optimal ergänzen können«, betont der oberösterreichische Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner. »Bei der Weiterentwicklung der Technologien muss daher der Mensch verstärkt im Mittelpunkt stehen.« Oberösterreich will mit diesem »Horizon 2020«-EU-Projekt eine Vorreiterposition im Bereich »Human Centered AI« einnehmen.
Diese Thematik könnte zur Schlüsselfrage für die globale Wettbewerbssituation Europas werden, denn in den USA und China ist KI im Industriebereich weniger stark präsent. »Die EU fokussiert sich auf die Reindustrialisierung und die KI-gestützte Produktion, deshalb gab es auch den Call AI for Manufacturing«, sagt Bernhard Moser, Koordinator von TEAMING.AI. Der Trend geht zu individualisierten Produkten in geringeren Stückzahlen – dafür braucht es das Know-how erfahrener Fachkräfte. Herzstück des Projekts ist ein »Mensch-KI-Teaming-Framework«, das zum Ziel hat, eine Vertrauensbasis zwischen Mensch und KI zu schaffen und nicht den Menschen durch die KI zu ersetzen.