Ikea Österreich verzeichnete während der Corona-Krise einen enormen Anstieg des Onlinegeschäfts. Die Eröffnungswoche nach dem Lockdown war die stärkste in der Unternehmensgeschichte, wie Alpaslan Deliloglu, Chef von Ikea Österreich, im Rahmen eines Pressegesprächs sagte: „Wir haben den Umsatzausfall kompensiert und sind ziemlich hoffnungsvoll für die Zukunft.“ Die Anmeldung zur Kurzarbeit wurde zurückgezogen, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekamen ihr Gehalt nachträglich zur Gänze ausbezahlt und Urlaub rückerstattet.
Für das neue Geschäftsjahr setzt sich Ikea Österreich ehrgeizige Ziele – der Schwerpunkt liegt dabei gemäß der Konzernstrategie „People & Planet Positive“ auf Nachhaltigkeit. Neuen Standorten wie dem Logistikzentrum Strebersdorf und dem urbanen Einrichtungshaus beim Wiener Westbahnhof, dessen Fertigstellung bis Herbst 2021 geplant ist, gilt besonderes Augenmerk. „Die neue Ikea-Filiale am Westbahnhof ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Autofrei und mitten in der Stadt, spart sie rund 350.000 Autofahrten, also 1.000 Tonnen CO2, gegenüber einem herkömmlichen Einrichtungshaus“, betont Ikea-Marketingleiterin Maimuna Mosser: „Durch die Begrünung der Fassaden und Ansiedlung von Vögeln und Bienen trägt sie zudem positiv zum Mikroklima und zur innerstädtischen Biodiversität bei.“
Bis 2025 soll jede Lieferung zu KundInnen CO2-neutral mit Elektro-Trucks erfolgen. Bereits zu Sommerbeginn eröffnete Ikea eine neue Abholstation in Wien-Simmering, die BewohnerInnen in der Umgebung die Möglichkeit gibt, ihre Online-Käufe in unmittelbarer Nähe abzuholen.
Zweites Leben
Auch langfristig forciert das schwedische Einrichtungshaus eine Nachhaltigkeitsstrategie. Bis 2030 will Ikea komplett auf Kreislaufwirtschaft umstellen. Schon bei der Entwicklung von Produkten soll darauf geachtet werden, dass sie nach Gebrauch alternativ genutzt, repariert, weiterverkauft oder recycelt werden können. „In Österreich gibt es bereits 1.603 Produkte, die aus recycelten Materialien erzeugt werden“, betont Sustainability Manager Florian Thalheimer. Neu im Sortiment ist etwa der Teppich „Toftlund“, der aus recycelten PET-Flaschen hergestellt wurde. Expertise holt sich Ikea von ARAplus. „Unternehmen sind gefordert und verpflichtet, Verantwortung zu übernehmen. Das Engagement von Ikea ist ein wertvoller Beitrag zur Kreislaufwirtschaft“, freut sich Harald Hauke, Geschäftsführer der ARAplus und designierter Vorstand der ARA AG, über die Vorbildwirkung des Konzerns. Der Service „Zweites Leben“ soll Kundinnen und Kunden animieren, gebrauchte Ikea-Möbel zurückzubringen. Geplant sind außerdem „Grüntage“, an denen im Ikea-Restaurant ausschließlich fleischlose Kost angeboten wird.
Der Katalog, der bei vielen Ikea-Fans Kultcharakter genießt, feiert heuer weltweit übrigens sein 70-jähriges Jubiläum. In Österreich wird das 292 Seiten starke Druckwerk seit dem Vorjahr nicht mehr automatisch an jeden Haushalt verschickt. Der Katalog steht ab 31. August in digitaler Form zur Verfügung, liegt in allen Einrichtungshäusern auf und kann auf Anfrage kostenlos bestellt werden.