Anders als infolge der Finanzkrise 2008 sind durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie diesmal alle Wirtschaftssektoren betroffen. Am stärksten fallen jedoch die Verluste im Handel aus, obwohl jener mit Lebensmitteln floriert. Dennoch gingen unter dem Strich in den vergangenen fünf Wochen hier fast sieben Milliarden Euro an Umsatz verloren. Drei Viertel dieser Verluste lassen sich auch nicht wieder aufholen.
Wie hoch die Umsatzeinbußen in den einzelnen Branchen in Österreich waren und was davon wieder aufgeholt werden kann, hat die Agenda Austria berechnet. Bereits sicher ist, dass die Auswirkungen auch nach dem Ende der Ausgangs- und Öffnungsbeschränkungen noch lange Zeit tiefe Spuren in der Wirtschaft hinterlassen. „Entscheidend sind dabei nicht nur die Umsatzeinbußen, sondern auch wie viel davon noch aufgeholt werden kann, erklärt Monika Köppl-Turyna, Ökonomin bei der Agenda Austria. „So kann der Kauf einer Waschmaschine zwar einige Wochen später erfolgen. Es wird sich aber niemand die Haare zweimal schneiden lassen.“
Laut einer Umfrage der WKÖ Bundessparte Handel planen nur drei Viertel der Österreicherinnen und Österreicher Einkäufe nach dem Ende der Corona-Krise nachzuholen. Ein Gutteil will das ersparte Geld in Finanzprodukten anlegen. Von jenen Befragten, die Ausgabebereitschaft signalisieren, präferieren Reisen (46 %) oder Gastronomie (44 %).