Mit bislang 50 unterzeichneten 5G-Verträgen weltweit und 2.000 angemeldeten Patenten ist Huawei globaler 5G-Leader. Rund 60 Prozent dieser Verträge konnten in Europa abgeschlossen werden, wie Catherine Chen, Vorstandsmitglied und Präsidentin der Abteilung Public Affairs und Kommunikation von Huawei, kürzlich im 2019 eröffneten Cyber Security Center in Brüssel betonte: „Als Huawei in die schwarze Liste der USA aufgenommen wurde, haben uns viele unserer europäischen Kunden weiterhin unerschütterlich unterstützt. Von den 50 kommerziellen 5G-Aufträgen, die wir erhalten haben, stammen 28 von europäischen Betreibern“, so Chen. Jährlich investiert Huawei rund 10 bis 15 Prozent seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Dadurch ist es auch beim neuen Mobilfunkstandard 5G gelungen, sich an die Spitze aller Anbieter zu setzen.
Für das entgegengebrachte Vertrauen sei Huawei dankbar – und gibt auch umgekehrt ein klares Bekenntnis ab: „Wir schätzen Europa sehr, da sich die lokalen Regierungen für multilaterale Verhandlungen und regelbasierte Mechanismen einsetzen. Die europäische Strategie reduziert externe Unsicherheit und fördert so Offenheit und Zusammenarbeit“, unterstreicht Chen. Man sei überzeugt, dass Europa auch unter der Führung der neuen Präsidentin der Europäischen Kommission diese Stärke beibehalten wird.
Sicherheit: Strenge Standards gefordert
Das Bekenntnis von Huawei umfasst selbstverständlich auch eine strikte Einhaltung aller Regeln und Gesetze in Europa – gerade auch beim Thema Sicherheit. „Wir verfolgen aufmerksam die Entwicklung des von der EU vorgeschlagenen 5G-Sicherheitsrahmens, und unterstützen diesen uneingeschränkt“, sagte Chen in Brüssel. „Wir glauben, dass Cyber-Sicherheitsrisiken nur dann effektiv gehandhabt werden können, wenn es einheitliche und strenge Standards sowie unabhängige Überprüfungen gibt.“
Europas 5G-Entwicklung nicht bremsen
Dass europäische Länder Huawei trotz des Drucks aus den USA nicht vom 5G-Ausbau ausschließen wollen, hat auch wirtschaftliche Gründe. Analysten und Wettbewerber warnen wiederholt vor den Konsequenzen, die eine solche Entscheidung hätte: So könnte ein Verbot chinesischer Telekommunikationsausrüstung die Kosten für 5G-Netze in Europa um etwa 55 Mrd. Euro nach oben treiben. Und die Technologie um gut eineinhalb Jahre verzögern. Das schätzt die GSMA, welche die Interessen von rund 750 Mobilfunkbetreibern vertritt, laut einem Bericht von Reuters.
Nicht zuletzt: Der Wettbewerb zwischen Huawei, Ericsson und Nokia wird aller Aussicht nach zu geringeren Preisen für die Verbraucher führen. Nimmt man einen Player aus dem Spiel, spürt das nicht nur die Industrie, sondern auch die Verbraucher.