Unternehmen sind vielen substanziellen Gefährdungen ausgesetzt – eine Gefährdung besonderer Art ist eine ungeregelte Nachfolge. The Alternative Board (TAB) hat daher eine Befragung unter 165 Firmenchefs von KMU durchgeführt. Das Ergebnis: 81 Prozent der Unternehmer verfügen über keinen Notplan für den Fall, dass ihnen etwas zustößt (Krankheit, Unfall, Tod) und sie für längere Zeit oder schlimmstenfalls für immer ausfallen.
12 Prozent sehen in solch einem Fall den Unternehmensfortbestand sogar grundsätzlich gefährdet. Ebenfalls erschreckend: Umfassend-aktuelle Testaments-Regelungen zur Todesfall-Nachfolge sind bei 61 Prozent der befragten Unternehmer nicht vorhanden. Nur gut jeder Dritte (35 Prozent) hat sich bereits ausführlich oder sehr ausführlich mit dem Nachfolgethema beschäftigt, mehr als die Hälfte (55 Prozent) kaum und jeder Zehnte gar nicht.
Steht hoch im Kurs: Die Nachfolge durch Mitarbeiter
Wenn auch wenig geregelt ist, klare Wünsche haben die Firmenlenker schon: Die familieninterne Nachfolge durch Kinder rangiert bei ihnen an erster Stelle (46 Prozent), gefolgt von einer Nachfolge durch Mitarbeiter (37 Prozent). Mögliche Haupterschwernisse bei der Unternehmensübergabe sehen die Befragten darin, dass die vorgesehenen Personen die Nachfolge nicht antreten (27 Prozent) oder dass diese nicht ausreichend vorbereitet sind (26 Prozent).
68 Prozent der Firmenchefs möchten das Unternehmen noch vor Erreichen ihres 65. Lebensjahrs an einen Nachfolger übergeben. Lediglich 24 Prozent können sich vorstellen, über das 65. Lebensjahr hinaus als Unternehmer tätig zu sein. Ein Großteil plant einen „Abschied auf Raten“ und beabsichtigt nach dem Ausscheiden weiterhin für die Firma tätig zu sein – als regelmäßiger Berater (24 Prozent) oder gelegentlicher Berater bei strategischen Fragen (46 Prozent).
Die Umfrage „Nachfolge – für Sie ein Thema?“ hat The Alternative Board (TAB) vom 17. September bis 12. November 2018 durchgeführt. Befragt wurden 165 Firmenchefs von KMU in Österreich und Deutschland.