Die aus Österreich stammende Krebsforscherin Angelika Amon erhält den Breakthrough-Preis, die höchstdotierte Wissenschaftsauszeichnung der Welt.
»Da gibt es doch so viele Wissenschafter, die den Preis auch verdient hätten«, sagte Angelika Amon, als sie von der Zuerkennung des Break-through-Preises in den Life Sciences erfuhr. Bekommen wird die Ehrung aber am 4. November sie selbst – für eine Österreicherin nicht gerade alltäglich, gelten doch die mit umgerechnet 2,6 Millionen Euro dotierten Auszeichnungen als »Nobelpreise des Silicon Valley«. Prämiert werden herausragende WissenschafterInnen in den Kategorien Biowissenschaften, Fundamentalphysik und Mathematik. Das Preisgeld stammt aus Spenden von Internetmillionären wie Mark Zuckerberg und Sergey Brin. Der »richtige« Nobelpreis nimmt sich mit 850.000 Euro aus finanzieller Sicht fast mickrig aus.
Die 51-Jährige studierte an der Universität Wien Biologie und schrieb als eine der ersten Studierenden ihre Master- und Doktorarbeit am 1988 eröffneten Institut für Molekulare Pathologie (IMP). Ihr damaliger Institutsleiter, der Biochemiker Kim Nasmyth, wurde im Vorjahr mit dem Breakthrough-Preis ausgezeichnet. Seit 1999 arbeitet die Molekularbiologin am Howard Hughes Medical Institute des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, seit 2011 leitet sie dort den Lehrstuhl für Krebsforschung. Amon untersucht an Hefezellen das Phänomen der Aneuploidie – bei der Zellteilung auftretende Gendefekte, die zur Entstehung von Krebs führen. Die mehrfach ausgezeichnete Professorin hat mit ihrem 17-köpfigen Team bereits das nächste Ziel ins Auge gefasst: Das Ewing-Sarkom, ein bei Kindern auftretender Knochenkrebs, weist Doppelungen eines bestimmten Chromosomenpaars auf. Ihre Forschungsergebnisse sollen zur Entwicklung von therapeutischen Ansätzen und Medikamenten beitragen.